Yps Nr. 1259 – Rezension

Das neue Yps-Heft ist da. Mit der Ausgabe Nr. 1259 erscheint die zweite Ausgabe nach der vergriffenen ersten Neuauflage (1258). Die Redaktion rund um Christian Kallenberg wollte auf die Wünsche der Leser eingehen. Bietet das Magazin zum Preis von 5,90 Euro diesmal mehr? Als Gmmick ist, passend zu Ostern, die „Maschine, die viereckige Eier macht“ mit dabei.

Die komplette Rezension zum Yps Heft Nr. 1259:

Mit dem blauen Pinball-Cover wirkt die aktuelle Ausgabe diesmal freundlicher und einladender als die zuletzt schwarze Ausgabe. Im 4er-Abo liegt zudem der Nachdruck von Heft Nr. 1258 mit gelben Titelbild und natürlich den Urzeitkrebsen als Gimmick dabei.

Nach dem Vorwort kommen die Leser in Text und Bild zu Wort. Ebenso wurden zahlreiche Urzeitkrebs-Fotos der Gimmickfans abgelichtet. Auf Seite zehn und zwölf folgt eine Presseschau der vergangenen Ausgabe. Wofür? Den Inhalt hätte man auch sinnvoller füllen können und diese Ablichtungen in die Homepage ausgliedern. Bei den Fans & Fakten sind neben weiteren Fanfotos aus alten Yps-Tagen auch zwei Umfrageergebnisse abgebildet. „19% der Yps-Leser wären bereit, 10 Euro für ein Yps-Heft zu bezahlen“, auf Grundlage von 386 Antworten. 19%? Klingt nicht gerade viel. Kritisiert wurde vermehrt der für einige überteuerte Preis des Heftes. Man hätte einmal das ganze Umfrageergebnis abdrucken sollen. Ebenso findet man hier eine Antwort auf das enthaltene Gimmick. 14% hatten sich „Die Maschine, die viereckige Eier macht“ zu Ostern gewünscht, dicht gefolgt vom „Ostereierbaum“ mit 13%. 4% würden sich ein Yps zu Ostern wünschen. Den Umfragewerten liegen hier allerdings nur 182 Antworten zugrunde. Nicht gerade viel, für den großen Yps-Hype. Das Extra-Blatt auf einer Doppelseite bietet den Kleinanzeigenmarkt im Yps. Bisher wurden alle Einsendungen allerdings über Facebook getätigt. So soll man auch, um mit dem Verfasser in Kontakt zu treten, den Absender auf Facebook suchen. Irgendwie hätte ich mir an dieser Stelle ebenfalls mehr erwartet. Den Absender auf Facebook suchen? Hallo, ich habe hier etwas gedrucktes in der Hand und möchte bei einem solchen Kult-Magazin nicht auf die Datensammelmaschine Facebook angewiesen sein!

Die Berichte reihen sich wieder in die Bereiche Alt & Neu sowie Retro ein. Eine (wahre) Geschichte über den „Azubi der Angst“, jemanden der in einer Geisterbahn tätig ist. Fand ich nicht unbedingt spannend. Die „Gimmick-Galore“ ist ganz witzig. Gimmicks werden mit Preisangabe vorgestellt. Allerdings fehlt hier zum einen der Shop, in dem man die Gimmicks kaufen könnte, zum anderen würde das natürlich wieder nach Werbung aussehen (und davon ist genug in diesem Heft vorhanden). Blättern wir weiter gehts zu den „Heissen Geräten“, alte Autos mit Datenblatt. Entschuldigt bitte mein Desinteresse an Autos. Aber die insgesamt sieben Seiten habe ich einfach überblättert.

Ein Weltraumbericht und Überleben mit Lara folgen als nächstes. Früher hätten die Überlebenstricks Spaß gemacht. Heutzutage frage ich mich aber, was die Zielgruppe (30- bis 45-Jährigen) damit anfangen soll? Der einzig für mich interessante Artikel war der Rückblick auf die alten Konsolen und dem Zweikampf zwischen Nintendo und Sega. Auf immerhin vier Seiten vertreten. Umgeblättert landet man bei „Häkel (mit) Yps!“. Als Nicht-Häkeler frage ich mich: Muss man die winzigen Zahlen in der Häkelvorlage für das grüne Känguruh lesen können? Falls ja, bitte ich um eine Lupe als Gimmickbeigabe! Die nächsten Seiten widmen sich Robotern, einem Yps-Quiz (mit Auflösung) und einem zweiseitigen Interview mit Comicautor Peter Wiechmann.

Von Seite 62 bis Seite 97 folgen, endlich, die Comics! Zumindest habe ich das am Anfang gedacht. Allerdings ist es enttäuschend, das viele Geschichten einfach nur angeschnitten sind. „Der ketzte Bulle“ hat nur einen einseitigen Strip zu bieten. „Phantomius“ ist mit der Info zum Buch im Handel vertreten, ebenso wie „Zauber“, bei dem man gerade drin ist, um dann nach vier Seiten zu erfahren, dass man das komplette Buch kaufen soll. Einzig die Retro-Comics können überzeugen. „Die Gespenster GmbH“, „Pif und Herkules“, „Thomas der Trommler“ und „Yps, Kaspar, Patch und Willy“ erinnern an frühere Kindertage. Ich wusste gar nicht, dass Thomas der Trommler so düster war… Und dann folgt auch schon der Schluss, mit dem „Üps-Humor“ und ein paar Witzen aus früheren Heften.

Was bleibt ist das Gimmick. Eine Spielerei. Ei kochen, heiß ins Gimmick, zuschließen und ab in den Kühlschrank. Nach ein paar Stunden kann man das abgekühlte Ei herausnehmen. So perfekt viereckig wie im Heft abgebildet war es bei mir nicht, aber immerhin (siehe Bilder unten). Ein netter Gag zu Ostern.

Fazit: Im Großen und Ganzen kann mich auch diese Ausgabe nicht überzeugen. Die Berichte sprechen mich nicht an, das Gimmick ist einmal ganz lustig, landet dann aber in der Ecke. Auf die Kritik, dass zu wenig Comics im Heft sind, wurde eingegangen. Jedoch meiner Meinung nach auch auf dem falschen Weg. Neue Comics sollten schon abgeschlossen sein. Ich möchte keine angeschnittenen Demo-Comics mit einem Kaufhinweis für die ganze Geschichte zum jeweiligen Buch. Wieder sind 11-Seiten Werbeanzeigen vertreten. Davon neun auf jeweils einer ganzen Heftseite. Ich weiß nicht, ob ich damit zu hart ins Gericht gehe, aber auch der Retro-Bonus ist irgendwie futsch. Ich bin enttäuscht und überlege jetzt schon mein Vierer-Abo früh genug zu kündigen.

Yps Nr. 1260 erscheint am 6. Juni 2013. Vielleicht packt mich ja dann wieder der Ypskult?

Übrigens: Laut den Facebook-Kommentaren hat das Abo (noch) nicht jeden erreicht…
„Zusatzgimmick“: Den Flippertisch vom Titelbild gibt es als Download für den Freeware-Flipper Future Pinball.

Inhaltsverzeichnis Yps mit Gimmick Nr. 1259: