Vorfreude ist doch immer die schönste Freude. Besonders heikel wird es, wenn man im Internet etwas entdeckt und es unbeding haben will, aber eigentlich schon im Voraus weiß: Wofür brauche ich das? Die Fingerlings sind ein solch technisches Spielzeug aus der Kategorie: Haben will, aber unnütz sein wird. Ein kleiner Babyaffe in verschiedenen Farben, der Ende letzten Jahres bereits für Furore sorgte, zahlreich ausverkauft war, besonders in den USA und auch hierzulande für Lieferschwierigkeiten sorgte. Ich konnte es mir nicht nehmen, selbst einen zu kaufen …
Vorab war mir wichtig, dass ich auch einen original Fingerlings erwische. Alleine bei Amazon.de tauchen in den Rezensionen nämlich Bilder auf von nachgemachten Duplikaten. Also billigen Nachahmungen aus Asien der Fingerlings. Original sind sie nur von WowWee, vertrieben von Jazwares.
Entschieden habe ich mich für Boris, dem blauen Babyäffchen. Über 40 Geräusche soll der Kleine machen können und bewegt dazu seinen Kopf und die Augenlieder. Vorgestellt hatte ich ihn mir etwas kleiner, tatsächlich aber misst er von Hand gemessen ungefähr 12 x 5 x 8 cm. Kleine Kinderfinger müssten da doch schon ihre Probleme mit haben und besonders leicht finde ich ihn auch nicht. Ehrlich gesagt hatte ich auch tatsächlich gedacht, dass der kleine Affe Arme und Beine ein wenig bewegen kann und dadurch den Finger einschließt. Allerdings sind Arme und Beine starr und aus einem harten Gummi, aus dem auch der Schwanz besteht. Der Rest ist Plastik – bis auf die orangenen Härchen.
Batterien, gleich vier Knopfzellen, sind bereits inklusive und eingelegt. Dadurch kann zum Glück direkt losgelegt werden. Den Ein- Aus-Schalter am Hinterkopf an gemacht und Boris begrüßt mit einem piepsigen „Hola“, oder so ähnlich. Dann geht es auch schon los. Eine hohe Babyaffenstimme ertönt aus dem Inneren des Kopfes. Hohihiha, Whooaaa oder Rülps. Ja, denn dieses süße Babyäffchen kann … rülpsen und furzen. Auf dem Kopf befinden sich zwei Sensoren, die für zwei Sekunden zugehalten werden müssen. Sowohl in normaler Position als auch auf dem Kopf stehend, die Reaktion ist jeweils unterschiedlich vulgär. Klingt alles aber immer sehr niedlich.
Ansonsten dreht Boris seinen Kopf nach links und rechts, reagiert auf Klatschen und kann beim Küsschen verteilen zurückknutschen. Zumindest als Tongeräusch. Es ist kein Tamagotchi, denn irgendeine Entwicklung macht der Affe nicht. Sprich es kann weder etwas dazu gelernt werden, noch können weitere Funktionen (zum Beispiel nach einer gewissen Zeit) freigeschaltet werden. Auch eine besondere Pflege oder Fürsorge ist nicht erfoderlich. Wenn der Fingerlings nicht benutzt wird, macht er sich kurz bemerkbar, piepst etwas rum und schläft dann nach 60 Sekunden ein, natürlich mit Schnarchgeräuschen.
Die Verarbeitung beim original Fingerlings macht einen guten Eindruck. Das einzige Manko: Es klappert im Kopf. Dass die Augenlieder ein wenig klimpern, ist normal. Allerdings klirrt irgendetwas im Fingerlings-Kopf, das sich anhört wie eine etwas lockere kleine Federung. Ob das bei jedem Babyäffchen so ist, weiß ich nicht. Für mich hört es sich in der Tat aber irgendwie komisch an. Denn ansonsten ist die Verarbeitung spürbar gut. Auf Nachfrage beim Hersteller, klappern alle Fingerlings ein wenig. Allerdings sollte man ihn nicht so schütteln.
Fazit: Fingerlings ist eine nette Spielerei. Der kleine Affe sieht süß aus und piepst ebenso süß herum. Das war es dann jedoch auch wirklich schon. Ich denke nicht, dass Kinder lange Spielspaß an dem Äffchen haben. Zugeben muss ich aber, dass mein Fingerlings Boris einen Platz auf meinem Monitor gefunden hat und ich ihn zwischendurch immer mal wieder anschalte. Denn witzig ist dieses Spielzeug schon irgendwie. Ihn mal kurz in der Hand zu halten und ein paar Reaktionen hervorrufen zu lassen, macht zwischendurch immer wieder Spaß.