Wolverine ist nicht nur eine der beliebtesten, sondern auch eine der bekanntesten Figuren aus der kunterbunten Schar der Helden aus dem Marveluniversum. Aber nicht nur das, dank Hugh Jackman und der vielen Verfilmungen ist er auch über den überschaubaren Kreis der Comicleser zu einer Art Ikone in den Medien geworden. Doch zurück zu den Wurzeln: vor über zehn Jahren entschied sich Marvel USA, mehr Licht in die Entstehungsgeschichte des Krallenbewehrten Mutanten zu bringen und brachte 2001 – 2002 den herausragenden Sechsteiler „Wolverine Origin“ heraus. Darin wird enthüllt, wie der junge James Howlett vor über 100 Jahren entdecken muss, dass er anders ist als seine gleichaltrigen Freunde, und nach einer Reihe von schmerzhaften Erlebnissen und Verlusten in der Wildnis der nordkanadischen Schneewüste landet.
Noch heute gilt diese Entstehungsgeschichte – nicht nur für mich – als die wohl beste Geschichte über den beliebt-berüchtigten Mutanten mit Selbstheilungskräften. Und sicher habe nicht nur ich lange auf eine Fortsetzung gewartet. Entsprechend groß war meine Freude, als ich von der Ankündigung von Wolverine II von Kieron Gillen und Adam Kubert in der letzten Panini-Vorschau las.
Diese Geschichte, sie enthält die Ausgaben #1 – #5 der US-Serie Wolverine II, setzt da an, wo Origin I vor 13 Jahren geendet hat: Logan (ehemals James Howlett) hat sich geistig zu einem Tier zurückentwickelt und lebt seit Jahren von der Menschheit abgeschieden in einem Wolfrudel in den Weiten der kanadischen Wildnis. Doch wir alle wissen: Diese heile Welt ist gerade bei Wolverine nie von Dauer, jedes Glück, jede Liebe und jeder kleine Frieden wird stets durch Schmerz und Gewalt zerstört und lässt den geschundenen Mann immer mehr zu einem Tier werden.
Die Schreibe des mir bislang unbekannten, britischen Künstlers Kieron Gillen ist zumindest in der Eröffnungsstory recht gewöhnungsbedürftig, da sie aus dem Off erzählt wird – wohl auch aus dem Grund, um der Figur gleich zu Beginn schon eine passende Tiefe zu verleihen. Danach nimmt die Story mehr Fahrt auf, und es entwickelt sich eine recht dramatische Geschichte um Liebe, Verlust und Verrat. Natürlich ist das gerade bei Wolverine nicht neu, und ähnliches hat man bei ihm gefühlt schon hundertmal gelesen, jedoch ist dies in diesem „originen“ Setting durchaus nicht einfallslos zu Papier gebracht. Ferner bekommen zwei Bösewichter, die ihm bis heute das Leben schwermachen, ihren ersten Auftritt. Alles in allem ist dies also eine interessante Geschichte, man sollte nach dem famosen Origins I aber nicht mit allzu überzogenen Erwartungen in die Story gehen. An den Vorgänger kommt dieser Teil definitiv nicht heran.
Altmeister Adam Kubert fährt am Zeichentisch ganz im Fahrwasser seines Bruders Andy, der künstlerisch für Origins I verantwortlich war. Er legt mit seinen Zeichnungen somit eine sehr gute Arbeit ab, dazu sorgt eine gute Kolorierung für eine passende Atmosphäre.
Fazit: Auch wenn Origins II seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen kann, noch immer eine unterhaltsame – und für Fans – aufschlussreiche Geschichte über unseren Lieblingsmutanten. Eine Rüge geht noch in Richtung Panini, denn 14,99 Euro für knapp über 120 Seiten sind meines Erachtens ein wenig happig.
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ISBN-10: 3862010759
ISBN-13: 978-3862010752