Weston und Nicolas Cage/ Mike Carey/Dean Ruben Hyrapiet u.a.
Schatten können vieles verbergen: Die Geheimnisse der Vergangenheit, all die Taten, die in Vergessenheit geraten, und Fehler, die eigentlich übersehen werden sollten. Aber manche Schatten können nicht für immer im Dunkeln bleiben, denn einige haben eine Geschichte zu erzählen… Gabriel Moore ist kein gewöhnliches Kind. Er ist nicht wirklich lebendig, aber er ist auch nicht wirklich tot… Im Jahre 1860 wurde die Plantage des Nordstaaten-Anhängers Mason Moore von Rebellen niedergebrannt. In diesem Gefecht traf Moores unehelichen Sohn eine Kugel, aber ein Voodoo-Bokor belegte das tödlich verwundete Kind mit einem Zauber. Der Bokor konnte Gabriel zwar nicht gänzlich vor dem Tod retten, aber er versetzte den Geist des Jungen in ein Zwischenreich, wo er darauf warten muss, dass ihn jemand wieder ins Reich der Lebenden zurückruft. Jahrhunderte später taucht Gabriel nun im New Orleans nach der Katrina-Katastrophe wieder auf, aber er ist kein einfacher Junge mehr – er ist ein Voodoo-Kind. Und er hat noch eine offene Rechnung zu begleichen…
Dass ich mir diesen bereits 2008 bei Panini erschienenen – und seinerzeit vermutlich auch nur mäßig erfolgreichen – Comic als Neuware gekauft habe, lag daran, dass einer der Ideengeber der Geschichte kein geringerer als Nicolas Cage ist. Cage hielt sich im September für vier Tage zum Internationalen Filmfest im beschaulichen Oldenburg auf. Da in unserer dörflichen Großstadt eine zufällige persönliche Begegnung nicht unwahrscheinlich ist, trug ich dieses Buch (gemeinsam mit dem Hachette Nr. 40 Ghost Rider Straße zur Verdammnis) vier Mittagspausen in der Innenstadt für eine Signatur mit mir herum. Obwohl mir der Oskarpreisträger dann auch tatsächlich zweimal über den Weg lief, wurde es nichts mit der Signierung der beiden Bücher: Entweder war er zu sehr belagert … oder zu betrunken.
So blieb mir als letzter Trost die Lektüre von Voodoo Child, was sich als weitaus unterhaltsamer als gedacht herausstellte. Das Grundgerüst der Story ist zwar nicht neu (ein vor zweihundert Jahren getöteter Mensch kehrt in der heutigen Zeit als Überwesen zurück, um Rache an die Nachkommen seiner damaligen Häscher zu üben), jedoch haben Vater und Sohn Cage mit der Auswahl von Mike Carey als Texter und Dean Ruben Hyrapiet als Zeichner ein glückliches Händchen bewiesen.
Fazit: Die Story ist gut durchdacht, überrascht mit flotten Dialogen und passenden Zeichnungen, ist zudem inhaltlich optimal in das Setting der Stadt New Orleans nach der Katharina Sturmkatastrophe eingebaut.
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