In Kurouzu ist irgendetwas seltsam. In der Kleinstadt treten immer wieder übernatürliche Phänomene im Zusammenhang mit Spiralen auf und ein Einwohner nach dem anderen dreht durch. Bald schon kommt es zu grausamen Todesfällen. Und Schuld daran scheinen die Spiralen zu sein… Kirie glaubt anfangs nicht an die düsteren Theorien ihres Freundes Shuichi, doch logische Erklärungen gibt es einfach nicht. Der Horror zieht seine Kreise…
Auf Seite 1 der drei Taschenbücher ist eine – vielleicht nicht ganz ernst gemeinte – Warnung zu lesen: „Dieser Comic ist nichts für schwache Nerven. Der Inhalt könnte bei einigen Personen Anstoß erregen, diese sollten das Buch jetzt besser weglegen …!“ Schneckenhäuser, Federdämpfer in Autos, Strudel, ein Dutt im Haar, Rauchsäulen, Bohrer, Wendeltreppen etc. sind im Grunde normale Dinge, die von uns nahezu täglich begegnen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie die Form einer Spirale aufweisen. Der japanische Zeichner und Autor Junji Ito zeigt in diesen drei Bänden auf, welch ein Horror in der Banalität dieser Dinge stecken kann. Dabei sei aber auf die bereits erwähnte Warnung hingewiesen, in der mehr als nur ein Gag steckt. Der Inhalt und die Zeichnungen sind ziemlich verstörend, mitunter unappetitlich. Ich war oft geschockt über den beängstigenden Ideenreichtum, der in dem kreativ-kranken Geist von Junji Ito herrschen muss …
Der Horror beginnt langsam und steigert sich, eine passende Auflösung wird am Ende auch präsentiert. Was anfangs wie die Aneinanderreihung von Horror-Kurzgeschichten rund um spiralförmige Dinge aussieht, ergibt am Schluss ein beklemmendes Gesamtbild, das ein Ausmaß eines H.P. Lovecraft annimmt. Anfängliche Löcher in der Logik sind bis dahin auch weitestgehend geschlossen.
Fazit: Das Buch ist wie eine Spirale, einmal mit dem Lesen begonnen, kommt man da kaum mehr heraus. Weniger Furchterregend ist übrigens der Preis. Etwa 25 Euro kosten die drei Taschenbücher vom Carlsen Verlag mit insgesamt rund 630 Seiten.