Nach Widescreen (> Rezension) hat Computec SFT – Spiele | Filme | Technik ebenfalls komplett eingestellt. Damit fällt das letzte Filmheft des Verlags weg. TopFree.de hat sich die letzte Ausgabe mal angeschaut …
Auf dem Cover der letzten 188. Ausgabe des Magazins SFT gibt es nur einen eher unscheinbaren Hinweis, dass es sich um die letzte Ausgabe handelt. „Ein Blick zurück – Special: SFT verabschiedet sich mit einigen Test-Meilensteinen aus der Welt der Unterhaltungselektronik.“, steht nicht sofort ersichtlich vorne drauf. Bei der Ausgabe mit DVD für 6,50 Euro, sonst 4,90 Euro als reines Magazin, ist im Gegensatz wie sonst kein kompletter Film dabei. Auf der DVD befinden sich stattdessen zwei Pilotfolgen der Serien The Affair und Warten auf’n Bus. Letztere war jedoch schon beim letzten Widescreen Magazin mit auf der DVD – plus einem kompletten Spielfilm. Das ist für eine letzte Ausgabe etwas mager. Ich hatte gehofft, hier doch nochmal einen guten Film zum Abschluss zu erhalten. Für mich persönlich hat sich damit der Kauf der DVD-Variante nicht gelohnt.
Die Papierqualität gleicht eher einer Zeitung als einem Magazin, recht rau und dünn. Im Editorial meldet sich Geschäftsführer Christian Müller zu Wort. Das Inhaltverzeichnis erstreckt sich über zwei Seiten, von insgesamt 100 Heftseiten. Zu Beginn, neben Eigenwerbung, folgen mal direkt auf ganzen sechs Seiten eine Anzeige. Erst ab Seite 16 beginnt der eigentliche Inhalt mit dem Thema „Aktuell“, wovon aber 1/3 abermals Webung ist, gefolgt von zwei weiteren Seiten Werbung.
In der Rubrik „Technik“ kommt das Retro Special: Technik-Meilensteine in der SFT zu Tage. Ganze 14 Seiten werden einfach alte Testberichte abgedruckt. Wie man selbst im ganz kurzen Einführungstext zugibt, setzte man zu Beginn des Magazins, das am 27. Oktober 2004 zum ersten Mal erschien, auf „Sex sells“ mit leichbekleideten Damen auf den Testseiten. Für eine Verabschiedung nach 16 Jahren schon etwas mager. Entweder hatte man keine Zeit sich auf einen vernünftigen Abschied vorzubereiten oder einfach keine Lust mehr.
Nach dem Rückblick-Special folgen die üblichen Testberichte zur Technik. Notebooks, Smartphonex, Boxen und Co. Immer mit einem Fazit, einer Techniktabelle, Pro und Contra sowie einer Bewertung nach Schulnote. Zudem werden die „Gadgtes des Monats“ auf zwei Seiten vorgestellt. Das ist mal ein Office-Monitor, mal eine Gaming-Maus und ein WMF Garer & Vakuumierer.
In der Kategorie Filme werden diverse aktuelle Heimfilme getestet. Dazu gibt es ein Special zu „AVoD“ (Advertising-Video-on-Demand). Dort werden Streamingdienste vorgestellt, die nichts kosten, sich aber durch Werbung finanzieren. Im Gegensatz dazu gibt es übrigens noch „SVoD“ (Subscription-Video-on-Demand, ein Abo-Dienst) und TVoD (Transactional-Video-on-Demand, Filme werden einzeln gekauft). Es folgen noch Testsberichte zu Spielen (Streets of Rage 4 auf vier Seiten, One Piece: Pirate Warriors 4, Gear Tactics, Fallout 76: Wastelanders, Through the Darkest of Times, Moving Out, The Complex und Maneater), sowie ein Artikel über „Die große Kunst der Videospiel-Enden“. Zum Schluss auf zwei Seiten Tabellen zur „besten Technik“ mit dem jeweiligen Hardware-Preis, der jeweiligen Ausgabe in dem das Produkt getestet wurde und der Note. Die letzte Seite bietet dann ebenfalls leider keine Verabschiedung mehr, außer die kurzen Worte neben einem Screenshot: „Mit einem letzten Blick auf unser liebstes Testspiel verabschieden wir uns von Ihnen. Vielen Dank an alle Mitarbeiter dieser Ausgabe und vor allem an Sie, die Leser der SFT! Es war uns ein Fest!“
Übrigens: „Eine halbe Million Mal wurde die erste Ausgabe der SFT verkauft. Wie sich nach einigen Tests mit verschiedenen Covern herausstellte, waren dafür eher die Inhalte als die Models verantwortlich“, schreiben die Redakteure noch im Heft in einem kurzen Rückblick auf das Layout: „Alles außer gewöhnlich“. Für 2020 gab der Verlag nur noch eine verkaufte Auflage von 28.500 Exemplaren an.
Fazit: SFT ist am Ende. Wortwörtlich, leider. Man klappert den aktuellen Heftinhalt noch einmal ab und haut einen leider lieblosen Rückblick auf 16 Seiten rein. Die Heft-DVD beinhaltet ebenfalls leider zum Abschluss keinen kompletten Spielfilm, sondern nur zwei Serien – und von denen jeweils nur die 1. Folge. Worte des Abschieds? Kurz und knapp in ein zwei Sätzen. Keine große Verabschiedung der Redaktion. Schade. Mach et jut, SFT!