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Secret Wars: Civil War – Rezension

Um die Handlung im vorliegenden Band innerhalb des mittlerweile recht komplexen Marveluniversums richtig zu verorten, muss man ein wenig ausholen. SECRET WARS – Civil War ist ein Ableger aus der Miniserie Secret Wars von Autor Jonathan Hickman, welche an das Ende der Storyline um die „Inkursion“ aus den Avengers-Serien anschließt. „Inkursion“ ist der gänzliche Zusammenbruch des Multiverse und wo alle Realitäten erloschen sind. Nur Dr. Doom von der Erde-616 hat es mit Hilfe des Molecule Man geschafft, aus Fragmenten der alten Welten eine neue, künstliche Welt namens Battleworld zu erschaffen, das er nun wie gottgleicher König beherrscht. Hier setzt die Handlung des vorliegenden Paperbacks SECRET WARS – Civil War ein. Eine der lokalen Herrschaftsgebiete von Battleword gliedert sich in zwei Machtbereiche, welche im Westen von Captain Amerika/Steve Rogers und im Osten von Iron Man/Tony Stark beherrscht wird. Der Grund der Zweiteilung ist ein von Tony Stark imitiertes Superheldenregistrierungsgesetz, welches zu einem seit Jahren schwelenden, kalten Krieg zwischen beiden Teilen geführt hat. Als bei einem Friedenstreffen der beiden ehemaligen Freunde und jetzigen Rivalen ein Mord verübt wird, eskaliert der schwelende Konflikt …

Wer sich nach dem Betrachten des Cover-Layouts und dem Lesen der obigen Beschreibung an das beliebte Event von 2006 mit dem Titel Civil War erinnert fühlt, der liegt richtig. Das vorliegende SECRET WARS – Civil War ist im Grunde eine „What If“-Story, die die Ereignisse aus dem originalen Civil War aufgreift und ohne den Ballast der Kontinuität von über fünfzig Jahren Marvelhistorie neu interpretiert. Herausgekommen ist eine durchaus dramatische und mit einigen geschickt gelegten und krassen Wendungen gespickte Story. Jedoch dauert es ein wenig, bis sich ein rechter Spannungsbogen aufgebaut hat. Autor Charles Soule lässt sich zu Anfang viel Zeit. Die einzelnen Hauptfiguren müssen positioniert werden und Erklärungen sind nötig, um den Leser mit wichtigen Hintergrundinformationen zu versorgen. Erst nach dem ersten Drittel nimmt die Story richtig fährt auf, überrascht mit aus dem 616-Universum bekannten Figuren, die aber so ganz anders aussehen und sich anders verhalten, wie man es von ihnen gewohnt ist.

Hinsichtlich der Zeichenarbeit ist kaum etwas zu meckern. Lenil Francis Yu und seine Kollegen legen eine professionelle Arbeit ab, schaffen ein Setting, dass irgendwo zwischen Blade Runner und Fallout anzusiedeln ist, beweisen dabei so manchen Ideenreichtum.

Geeignet ist dieses Paperback, es enthält auf -140- Seiten die komplette Miniserie Civil War (2015) #1 bis #5, ganz sicher für die, die den originalen Civil War von 2006 als das beste jemals herausgebrachte Megaevent befinden. Und wem Hickmans „SECRET WARS” gefallen hat und noch eine Geschichte aus der Battleworld lesen möchte, dem sei dieses Buch ebenfalls empfohlen.

Fazit: gute, solide Comicunterhaltung aus dem Superheldenbereich von einem routinierten Team von Comickünstlern – nicht mehr, aber auch nicht weniger!

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