Retro Gamer teilt mit: Nachdem in wenigen Tagen der letzte Retro Gamer von eMedia publiziert wird – Ausgabe 1/2024, ab 9.11.23 am Kiosk – wird es danach nahtlos weitergehen: Das langjährige externe Team hinter der deutschen Ausgabe setzt Retro Gamer im Eigenvertrieb fort – als ePaper, Abo-Printheft und auch am Kiosk! Die nächste Ausgabe RG 2/24 erscheint also ganz normal im Februar 2024 – wer es genau wissen will: am 16.2.2024.
Zu diesem Schritt ermuntert hat uns vor allem das zahlreiche positive Feedback unserer bestehenden Leserschaft sowie weiterer Retrofans, nicht zuletzt durch die vielen Bezieher unseres Retro-Newsletters. Wer sich dafür anmeldet, erfährt weitere Infos zur Zukunft von Retro Gamer – und verpasst auch nicht den Zeitpunkt, wenn aus dieser Infoseite eine die richtige Website www.retro-gamer.de wird – und die Bestellmöglichkeit für das neue Retro Gamer-Abo (Print oder ePaper) startet!
Neben den schon für Retro Gamer schreibenden Spielejournalisten wie Michael Hengst, Anatol Locker, Roland Austinat, Heinrich Lenhardt, Winnie Forster, Stephan Freundorfer, Harald Fränkel und Jörg Langer – die u.a. an Happy Computer, Power Play, Man!ac, PC Player, Video Games, PC Action, Bravo Screenfun und GameStar mitgewirkt haben – wird vermutlich noch der eine oder andere bekannte Name zu den Schreibern dazu stoßen!
Aber nicht nur die Autoren bleiben dieselben, sondern auch die restlichen Teammitglieder: Layouter Clemens Strimmer, Textchef Ernst Altmannshofer sowie die Retro-Fans und Lokalisierer Hagen Gehritz, Florian Pfeffer, Thomas Schmitz , Patrick Bertele, Christian Gehlen und Jonas Schramm. Und wir sind offen für weitere Mitstreiter!
Natürlich ist es kein ganz kleines Wagnis, im Jahr 2024 – und ohne großen Verlag im Rücken – ein Printheft zu publizieren. Der Druck vieler tausend Hefte kostet viele tausend Euro, und auch das Team will bezahlt werden. Wir benötigen deshalb jede Unterstützung, die wir bekommen können. Und das heißt: Jeder einzelne Newsletter-Abonnent ist für uns unheimlich wichtig! Weil wir so unsere potenziellen Leser direkt erreichen können, wenn es wichtige Infos gibt, oder wir (Um-) Fragen haben. Wenn ihr also interessiert seid, Retro Gamer weiterhin (oder erstmals) zu beziehen, und auch Einfluss auf den weiteren Werdegang haben wollt, dann tragt euch unbedingt unten ein! Und lasst bitte auch andere Retro-Fans wissen, dass es am 16. Februar 2024 weitergehen wird!
Quelle: Retro-Gamer.de
Weiterführender Link:
- Retro Gamer: Deutsche Ausgabe auch 2024 am Kiosk (gameswirtschaft.de)
Hier noch der aktuelle Newsletter:
„Liebe Retro-Supporter,
im ganzen Oktober gab’s kein Update zu „Retro darf nicht sterben“ – ein schlechtes Zeichen? Ganz im Gegenteil, aber gerade weil sich viel getan hat, wollte ich warten, bis ich verkünden kann: Es ist mir gelungen, die offizielle Lizenz für den deutschsprachigen Retro Gamer von Future PLC zu erhalten!
Damit können wir unseren Plan A umsetzen und weiterhin in der gewohnten Team-Zusammenstellung das Heft veröffentlichen, und zwar am Kiosk, als ePaper und im Abo. Der Erscheinungstermin fürs nächste Heft steht bereits fest: Es ist der 16.2.2024.
Vergesst aber auch nicht, euch die aktuelle Ausgabe zu sichern, die jetzt am 9.11.2023 erscheint, letztmals bei eMedia. Wir haben uns noch einmal große Mühe gegeben bei diesem letzten Heft für unseren langjährigen Auftraggeber – und natürlich für euch!
Ab Februar weiterhin am Kiosk!
Ich möchte ehrlich sein: Die Absicht, in Zukunft weiterhin am Kiosk zu erscheinen, ist eine finanziell durchaus riskante. Mut machen mir eure zahlreichen Newsletter-Anmeldungen, die bemerkenswert vielen Teilnahmen an der Umfrage (über 2.000!) und nicht zuletzt auch der Umstand, dass wirklich alle bisherigen externen Mitstreiter weiterhin dabei sein werden. Es gibt einen ganz profanen Grund, weiter am Kiosk zu erscheinen: Wir verlieren sonst sehr wahrscheinlich über die Hälfte unserer Leser.
Natürlich werden wir die Chance nutzen und kleinere Veränderungen am Heft vornehmen. Und ich möchte auch den Autorenstamm etwas ausbauen im nächsten Jahr. Drittens möchte ich die immer noch sehr ordentliche Produktionsqualität des Hefts wieder steigern. Ob wir voll aufs Vor-Corona-Niveau zurückkommen werden, weiß ich nicht, die Papierpreise haben sich seitdem dauerhaft verteuert. Aber sie sind auch nicht mehr dreifach so teuer, wie das teilweise der Fall gewesen ist.
Gerade bin ich in Verhandlungen mit mehreren potenziellen Partnern (Druckereien, Vertriebspartner, Abodienstleister), um das bestmögliche Gesamtpaket zu schnüren. Es ist noch nichts final entschieden, aber es wäre mir wirklich sehr wichtig, die Papierqualität zu verbessern und auch die Seitenzahl wieder leicht anzuheben. Besseres Papier und ggf. mehr Seiten fallen natürlich nicht einfach so vom Himmel, im Gegenteil: Als kleines Team im Eigenvertrieb haben wir weniger Verhandlungsmacht als ein großer Verlag. Deswegen ist eine Preiserhöhung denkbar, ja wahrscheinlich. Für eine solche besteht nach den Umfragegeben (siehe unten) bei den meisten von euch eine Bereitschaft. Wiir werden aber den Preis, wenn überhaupt, nur moderat erhöhen.
Ich habe kürzlich die URL http://www.retro-gamer.de erworben. Eigene Retro-Inhalte gibt es dort noch nicht, wir werden die geplante Website im November/Dezember entwickeln. Dann aber soll es eine echte Online-Anlaufstelle für euch geben, wo ihr euch untereinander und mit uns austauschen könnt. Und wo es auch ausgewählte Retro-News gibt. Die Website wird kein Ersatz für das Heft beziehungsweise ePaper sein, wir werden unsere teuer lizenzierten beziehungsweise neu geschriebenen Inhalte dort nicht verschenken.
Wir brauchen leider noch ein oder zwei Monate, bevor wir die Abo-Bestellung starten können. Und glaubt mir, dieser Punkt ist für mich der wichtigste von allen, denn die Zahl der Abonnenten wird direkt über den wirtschaftlichen Erfolg von Retro Gamer entscheiden. Per Newsletter werdet ihr es sofort erfahren, sobald wir Abo-Bestellungen (und -Zahlungen) entgegennehmen können.
Das war schon das Wichtigste dieses Updates, es folgen noch einige Erklär-Abschnitte.
Ich habe die ersten Updates verpasst: Was ist los?
Im August teilte der eMedia-Verlag zuerst uns und kurz darauf der Kundschaft mit, dass er den Retro Gamer nicht mehr weiter publizieren will nach dem Nvoember-Heft. Da das externe Team aus rund 15 Leuten besteht, deren Herz an Retro Gamer hängt (und, in einigen Fällen, auch ein merklicher Teil des freiberuflichen Einkommens), wollten wir das nicht einfach so hinnehmen, sondern haben nach einer Möglichkeit gesucht, entweder Retro Gamer fortzusetzen (Plan A) oder ein eigenes, schwieriger zu realisierendes und dünneres Magazin (Plan B) zu machen.
Wie sichert man sich so eine Lizenz?
Die einfache Möglichkeit: Indem man einen Batzen Geld auf den Tisch legt und alles akzepiert, was der Lizenzgeber möchte. Mit der kleinen Komplikation, dass dieses Vorgehen eher keinen Erfolg bringen würde, denn jeder seriöse Lizenzgeber will wissen, wem er da seine Marke anvertraut, und was dessen Plan ist. Future PLC residiert im schönen südenglischen Bath, mit weiteren Firmensitzen in Cardiff, London, Los Angeles, New York und Sidney. Weltweit verlegt Future über 100 Hefte und Websites – solche zu Computerspielen stellen nur einen kleinen Teil dar. Das Wohl und Wehe von Future hängt zwar nicht von Retro Gamer ab, aber das heißt natürlich nicht, dass es dem Unternehmen egal wäre, was in Deutschland damit passiert. Und auch mir ist nicht egal, was ich da unterschreibe, schließlich hafte ich dafür – als Einzelunternehmen mit meinem Privatvermögen.
Also ging es in den ersten Video Calls erst mal darum, auszuloten, was der aktuelle Stand ist bei Retro Gamer, welche Verkaufszahlen möglich erscheinen. Wie sich die Lizenzzahlungen gestalten, also Höhe, Frequenz, und an welche Messzahlen sie gekoppelt werden. Es geht um inhaltliche und Vermarkungspläne – dass mir eine begleitende Website wichtig ist, wurde z.B. sehr wohlwollend aufgenommen. Und es geht auch einfach ums gegenseitige Kennenlernen.
Und so vergingen die Wochen und die Videocalls. So langsam nahte der Redaktionsschluss von Retro Gamer 1/2024. Was eher schlecht ist, wenn man am Ende des Editorials, mit Genehmigung seitens eMedia, auf die Fortführung des Hefts hinweisen möchte. Und so ein Hinweis ist umso wichtiger, als es mir leider nicht gelungen ist, die Abos zu übernehmen. Aber ich kann nicht schreiben, dass wir Retro Gamer fortsetzen, solange ich die Lizenz nicht habe.
Es gab dann tatsächlich eine Art „Endstage mit Countdown“ in Form der Frankfurter Buchmesse, wo ich mich am Tag des Redaktionsschlusses mit meinem Ansprechpartner traf, um die letzten strittigen Punkte zu klären. Denn eine Lizenz besteht nicht nur aus „Du darfst X und zahlst Y dafür“, sondern aus ziemlich viel Kleingedruckten, wo es dann um Haftungsfragen und vieles mehr geht. Im Zusammenspiel mit der Rechtsabteilung von Future wurden noch am späten Feitagnachmittag Änderungen eingefügt, zurückgeschickt und dann am frühen Abend per Handschlag besiegelt. Und einige weitere Tage später war der Vertrag dann gegengezeichnet.
Wie kommt ein Heft an den Kiosk oder in den Briefkasten?
Eine Druckerei druckt. Auf Papier. Das Ergebnis wird am Rücken verleimt, geschnitten, eingeschweißt, auf Paletten gepackt. Wenn wir dann nicht selbst mit dem Laster kommen wollen, sollten die Paletten auch noch zum Nationalvertrieb transportiert werden. Dieser verteilt die Hefte dann weiter und lässt, mit Speditionspartnern, einzelne Kioske und sonstige Verkaufsstellen beliefern. Es gibt grundsätzlich normale Verkaufsstellen, also große Supermärkte oder typische Kioske, es gibt spezielle wie Flughäfen und es gibt den Bahnhofsbuchhandel, mit unterschiedlichen Rabatten.
Leider verkaufen sich längst nicht alle Hefte – wenn man am Ende nur (!) 60% wegwerfen lassen muss, knallen im Verlag die Korken. Das macht, zusammen mit den zahlreichen beteiligten Partnern, den Kioskverkauf zu einer knifflgen Sache. Ich halte es für wichtig, am Kiosk zu erscheinen, da wir sonst Leser verlieren würden. Aber es ist wirklich eine knappe Kalkulation, zumal von einem Heft wie Retro Gamer nicht mal die Hälfte des Verkaufspreises beim Verlag ankommt.
Abo-Hefte sind profitabler. Dennoch muss natürlich Porto fürs Verschicken gezahlt werden. Und jemand muss sich um Adressverwaltung, Rechnungswesen usw. kümmern. Dafür gibt es spezielle Dienstleister, etliche Verlage erledigen das aber selbst und lassen die Hefte bereits in der Druckerei versandfertig machen und bei der Post abliefern.
Wenn man Angebote einholt, geht es immer um etliche Parameter: Papierpreis, Druckkosten, Grammatur. Aber auch eingeschlossene oder extra zu bezahlende Leistungen. Das geht runter bis hin zu den Kosten für jeden „Spitzenballen“. Wer – wie ich bis vor kurzem – keine Ahnung hat, was Spitzenballen sind, und ob man sich an ihnen stechen kann, der sei beruhigt: Es handelt sich schlicht um Ballen (also ca. 20 gebündelte, zu einem Ballen eingeschweißte Hefte), die nicht vollständig sind. Weil etwa der Kiosk X in Buxtehude nur 5 Hefte haben will.
Umfrage-Ergebnisse
Über 2.000 von euch haben bei der Umfrage im September/Oktober mitgemacht und uns dadurch wertvolle Hinweise gegeben – vielen Dank dafür! Ich möchte hier die Ergebnisse nicht im Detail aufschlüsseln, aber euch die wichtigsten Trends verraten:
Von den Umfrageteilnehmern wollen die allermeisten im Abo kaufen (klasse – siehe den vorherigen Punkt!).
Ihr präferiert überwiegend vier Hefte pro Jahr, allerdings gibt es doch auch etliche, die sich fünf oder sechs vorstellen können. Wir werden mit vier Heften planen und dann weitersehen. Die Lizenzbedingungen erlauben uns auch mehr Hefte oder Sonderhefte, natürlich extra zu bezahlen. Apropos: Ich werde mir in Zukunft ein schwaches Pfund wünschen, denn wir bezahlen die Lizenz in GBP.
Die meisten von euch wollen ein Printheft, 13% nehmen aber auch ein ePaper. Da wir mit einem ePaper weniger Produktionskosten haben als bei einem gedruckten, werden wir es bestimmt günstiger anbieten.
Der spannendste Punkt aus Sicht des Herausgebers ist, was die werte Zielgruppe zu zahlen bereit wäre. Hier geben mir eure Antworten Grund zur Hoffnung, dass eine etwaige notwendige Preiserhöhung, um die Heftausstattung zu verbessern, mitgetragen wird. Teils seid ihr sogar bereit, deutlich mehr zu bezahlen – aber es gibt auch Leute, die maximal den aktuellen Preis zahlen würden. Ihr könnt mir glauben, dass hinter dem Preis am Ende sehr viel Hirnschmalz und Rechnerei stecken wird. Und dass wir rein prinzipiell lieber mehr Käufer als weniger erreichen wollen!
Auch zur Website habt ihr euch geäußert, hier wünscht ihr euch mehrheitlich Retro-News und Austauschmöglichkeiten mit uns und anderen Lesern – aber nur eine Minderheit erwartet eine Website mit zusätzlichen großen Artikeln, Retro-Videos und ähnlichem. Darüber bin ich ganz froh, denn natürlich verursacht auch eine Website Aufwand und Kosten – und ich würde gerne möglichst viel davon ins eigentliche Produkt stecken. Wir werden wohl mit einer simplen Website starten und die dann bei Bedarf und nach Leser-Feedback im Laufe der Zeit ausbauen.
Noch mal vielen Dank für eure rege Teilnahme an der Umfrage!
Das war’s für heute
Und damit bis zum nächsten Newsletter, irgendwann im November oder vielleicht auch erst im Dezember. Ich hoffe, euch beim nächsten Mal unsere Website präsentieren zu können und/oder die Abo-Bestellmöglichkeit.
Danke für eure Unterstützung!
Jörg Langer“