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RAD 2000 Oilfree – Elektrische ölfreie Radiator Heizung im Test

Wenn ihr Pech hattet kennt ihr das Problem und habt es schon einmal erlebt: Die Heizung funktioniert nicht! Gerade an kalten Tagen sehr prickelnd. Was tun, wenn sich nichts tut? Abhilfe können sogenannte mobile Radiatoren schaffen. Für mein Problem habe ich mir eine Elektroheizung RAD 2000 Oilfree zugelegt und möchte diese hier einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Erst einmal, wofür braucht man eine solche mit Strom betriebene Heizung? Geeignet sind diese für kleinere Räume, einem Keller, Garage oder überall dort, wo keine Heizung fest installiert ist. Oder eben diese leider es nicht schafft, den Raum aufzuheizen. Zudem kann diese als kurzfristige Alternative dienen, falls die Heizung einmal ausfällt.

Unterschiede

Doch welche nimmt man dann? Heizlüfter, Konvektor, Radiator? Mit Öl oder ohne Öl? Es gibt Unterschiede, sowohl im Preis als auch in der Leistung. Kurz erklärt: Ein Heizlüfter hat, wie der Name schon sagt, einen Lüfter, der die warme Luft in den Raum pustet. Das bedeutet schnellere Wärme, aber der Luftstrom kann als störend empfunden werden. Zudem macht der Lüfter Geräusche. Ein Konvektor saugt kalte Luft an und gibt sie nach oben ab, da warme Luft nach oben steigt, diese fällt wieder hinab und wird vom Konvektor wieder gewärmt. Diese Methode wird auch als „indirekte“ bezeichnet. Ein Radiator, wie wir ihn meist aus unseren Wohnungen kennen, erzeugt hauptsächlich Strahlungswärme. Meist mit Wasser betrieben, die mobilen Heizungen arbeiten mit Thermoöl, wird dieses im Inneren erhitzt und die Umgebung erwärmt.

Für welches Gerät man sich am Ende entscheidet, hängt immer von dem jeweiligen Einsatzzweck ab – oder was der Baumarkt um die Ecke so hergibt. Da ich eine schnelle Lösung suchte, habe ich in meinem Fachhandel zum Verfügbaren gegriffen und den ölfreien RAD 2000 von Eurom, einem niederländischen Hersteller, mitgenommen. Ölfrei bedeutet hierbei, dass nur die Brennstäbe erhitzt werden. Das sorgt für schnelle Wärme, die jedoch genau so schnell wieder abklingt. Im Gegensatz zu Ölradiatoren, die die Wärme abgeschaltet noch länger halten können.

RAD 2000 Eigenschaften

Der RAD 2000 soll sich für Räume bis zu 75m³ eignen. Achtung: Kubikmeter, nicht Quadratmeter. Die Angabe wird öfters falsch beziffert und gelesen, vor allem beim schnellen Drüberlesen. Auch auf der Infoseite meines Baumarktes wurde die 3 mit einer 2 vertauscht, was natürlich schon relativ utopisch ist. Denn der Heizkörper hat eine Maße von 25 x 42,8 x 63,6 cm. Umgerechnet kann der Radiator ungefähr Räume von 20 bis vielleicht 30 m² je nach Isolierung aufheizen. Die weiteren technischen Daten sind: Ein Gewicht von 5,7 kg, was ebenfalls ein Unterschied zu ölbetriebenen Radiator ist, die meist deutlich schwerer sind. Wir haben es hier also wirklich mit einem Leichtgewicht zu tun, was man alleine merkt, wenn man die Verpackung das erste Mal trägt und sich wundert, ob dort überhaupt eine Heizung drin ist. Die mobile Heizung auf Rädern hat eine Leistung von 2000 Watt, die auf 1000 Watt heruntergeregelt werden kann. Die Verbindungsspannung beträgt 220-240/50 V/Hz, also es ist ein normaler Netzstecker für die Steckdose dabei. Die Kabellänge beträgt jedoch nur 1,50 Meter, sodass man je nach dem eine Verlängerung bräuchte. Das Material besteht aus Aluminium und es gibt einen eingebauten Umkipp- und Überhitzungsschutz. Ausgestattet ist der Radiator mit zwei Knöpfen und einem Drehschalter. Auf der Rückseite befindet sich eine Art Griff, der allerdings zum Tragen gänzlich ungeeignet ist, da es keinen Halt zum Festhalten gibt. Man kann den Heizkörper auf den vier Rollen damit ein wenig verschieben, um nicht das heiße Aluminium anfassen zu müssen, mehr aber nicht. An der Vorderseite gibt es eine recht futuristisch wirkende schwarze Blende. Eingeschaltet ist dort ein blaues Licht zu sehen, das wohl wie eine Flamme aussehen soll. Sieht meiner Meinung nach ganz schick aus, ist aber natürlich Ansichtssache. Generell finde ich den Radiator von Eurom nicht hässlich. Aber auch hier sind die Geschmäcker verschieden. Es gibt diesen übrigens nicht nur in weiß, sondern auch komplett in schwarz, was je nach Raumgestaltung besser geeignet ist. In meinem Baumarkt war jedoch nur die weiße Variante vorrätig und auch im Internet bin ich nicht nach dem schwarzen Heizkörper fündig geworden. Kostentechnisch kam ich auf 66,50 Euro, einem Preis, den ich als in Ordnung empfinde. Ein fast doppelt so teureres Modell des gleichen Herstellers ist mit WiFi ausgestattet und lässt sich per App steuern, wenn man dies braucht.

Der Praxistest

Der Aufbau gestaltet sich als sehr einfach. Durch das geringe Gewicht können die beigelegten Räder – die Schrauben sind angeschraubt und müssen abgeschraubt werden, sprich sie liegen nicht separat bei – einfach angebracht werden. Etwas kurz gehalten ist die Anleitung, die nur das Mindeste an Informationen enthält, aber dennoch ausreichend ist. Im Prinzip gibt es neben einer längeren Liste von obligatorischen Warnhinweisen nur eine sehr knappe Betriebsanleitung.

Also: Heizung aufgestellt. Dann soll der Thermostatknopf in Max-Richtung gedreht werden. Netzstecker rein und einer der Knöpfe eindrücken. Dabei bedeutet: Ein Knopf gedrückt = 1000 Watt. Zwei Knöpfe eingedrückt = 2000 Watt. Schon nach kurzer Zeit erwärmt sich das Gerät und wird, Achtung, oberhalb sehr heiß. Hat man den Radiator nicht auf volle Pulle gestellt, schaltet er sich nach einiger Zeit ab und geht dann wieder an, je nach Einstellung. Es gibt keine gesonderten Hinweise darauf, was wie viel Temperatur entsprechen sollte. Der Drehschalter regelt nur von Min auf Max. Falls die gewünschte Temperatur erreicht ist, kann man diesen auch manuell herunterregeln. Dazu soll man den Drehknopf soweit zurück drehen bis es ein leises Klick-Geräusch zu hören ist. Danach kann dieser natürlich ebenfalls wieder höher gestellt werden.

Beim ersten Gebrauch gab es bei mir einen leichten Geruch, der wohl durch die Heizelemente beim ersten Einschalten entsteht. Dieser verflüchtigt sich aber sehr schnell und ist bei der weiteren Inbetriebnahme nicht mehr vorhanden. Sprich: Das Gerät ist vollkommen geruchslos und gab bei mir nur bei ersten Einschalten diesen kurz von sich. Die Wärme wird nach oben abgegeben, es ist tunlichst zu unterlassen etwas auf den Heizkörper zu legen. Zudem wird das Aluminium wie schon geschrieben je nach Einstellung sehr heiß!

Der RAD 2000 ist vollkommen geräuschlos. Aber: Es kann beim Abkühlen und manchmal auch aufheizen zu Knackgeräuschen kommen, da sich das Gerät sehr rasch aufheizt und wieder abkühlt. Ich empfinde dies nicht als störend und kenne es von meinem kleinen Pizzaofen. Dennoch können diese Knackgeräusche relativ laut sein! Bei Wärme dehnt sich das Material aus und zieht sich bei Kälte wieder zusammen: Knack.

Die Einstellungen vorzunehmen sind durch die Bedienelemente sehr einfach. Es gibt ja eben nur zwei Knöpfe und einen Drehschalter. Allerdings muss man selbst ausprobieren, welche Einstellung für welche Räume am besten geeignet ist. Rund 20m² lassen sich bei Temperaturen draußen mit einem Knopf (1000 Watt) gut warmhalten. Zum schnelleren Aufheizen würde ich aber zwei Knöpfe (2000 Watt) empfehlen. Was auffällt ist, dass der Heizkörper nur oben heiß wird und unten kalt bleibt, bei einem eingeschalteten Knopf. Sind beide eingedrückt wird es unten lauwarm bis warm, je nach Einstellung des Reglers, und oben weiterhin heiß(er). Beim Praxistest aufgefallen und nicht in der knappen Anleitung erläutert: Knopf 1 gedrückt, es wird nur oben heiß. Nur Knopf 2 gedrückt: Es wird unten lauwarm und oben heißer. Man schaltet mit dem ersten Schalter die oberen Heizelemente an und mit dem zweiten die unteren. Warum wird es dann trotzdem nur oben warm? Auf Nachfrage sagt der Hersteller dazu: „Das ist ganz normal, das hat auch damit zu tun, dass warme Luft immer nach oben wandert.“ Übrigens. Beim WiFi-Modell wird dies im Handbuch auch so erläutert, hier musste ich dies selber herausfinden. Ebenfalls gibt es dort eine Temperaturangabe für den Regler, der dort von 5 (Min) bis 35 Grad (Max) gehen soll. Ich gehe davon aus, dass aufgrund des gleichen Aufbaus dies hier ebenfalls (theoretisch) so sein soll.

Auf der Anleitung steht: „Dieses Produkt ist nur für gut isolierte Räume oder für den gelegentlichen Gebrauch geeignet.“ Theoretisch ist ein dauerhafter Einsatz möglich, aber viel zu kostspielig. Denn alleine 1000 Watt verbrauchen in der Stunde ein Kilowatt (kWh). Somit könnt ihr anhand eures Stromtarifs und der Kosten der Kilowattstunde recht leicht ausrechnen, wie viel euch der Betrieb dieser Heizung kostet. In meinem Test konnte ich feststellen, dass diese Angaben hinkommen. In 4 Stunden habe ich beispielsweise auf Knopf 1 knapp 4 kWh verbraucht. Das würde als Beispiel bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh 1,20 Euro kosten. Bei 2000 Watt das doppelte. Für einen Dauerbetrieb bei unseren Strompreisen also sehr kostspielig.

Fazit

Der RAD 2000 Oilfree, also der ölfreie Heizkörper, von Eurom ist recht kostengünstig (60-70 Euro) und macht was er soll. Er heizt kleinere Räume von 20 (gut) bis vielleicht höchstens 30 m² auf (Herstellerangabe: 75 m³). Der Radiator, unter dessen Bezeichnung er geführt wird, ist allerdings eher ein Konvektor. Er gibt die Wärme fast ausschließlich nach oben ab. Für kurzfristige Einsatzwecke meiner Meinung nach gut geeignet, allerdings auch kostenintensiv im Betrieb. Da die Wärme im Gegensatz zu Ölradiatoren weder gehalten wird, noch an die Seiten abgegeben wird, muss dieser länger im Betrieb sein, um kleinere Räume aufzuheizen. Dafür ist er umweltfreundlicher, da Ölradiator irgendwann beim Wertstoffhof oder bei Recyclingstationen entsorgt werden müssen. Zudem sollen ölfreie Heizungen langlebiger sein. Mir persönlich hat der RAD 2000 bisher gute Dienste erwiesen, er ist geräuschlos und komplett ohne Ventilator, leicht und ich konnte bei einem Heizungsausfall im Winter eine 1-Zimmer-Wohnung damit warm halten.

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