Hierzulande ist Quixels von Moose Toys fast gar nicht bekannt. Der australische Hersteller von Spielzeug für Kinder hat mit Quixels eine Möglichkeit geschaffen, nur mit Wasser und kleinen Bausteinen Figuren zusammenzubauen. Zunächst in 2D, jetzt auch in 3D. Der Quixels 3D Maker macht dies möglich. Kleine viereckige Bausteine lassen sich mittels bereits vorhandener Vorlagen zusammensetzen und bleiben am Ende nur mit Hilfe von Wasser aneinander kleben. Klang auch in meinen (älteren – auf die Zielgruppe ab 5 Jahren bezogenen) Ohren recht spaßig. Als Retro- und somit Pixel-Fan, habe ich mir Quixels 3D mal genauer angesehen.
Zum Start werden direkt 600 3D-Würfel mitgeliefert. Das reicht aus um die Vorlagen basteln zu können. Sechs Stück dieser Vorlagen sind im Paket vorhanden. Huhn, Spinne, Schaf, Hund Vogel und ein blauer Krebs – oder was das Gebilde auch darstellen soll. Denn natürlich braucht man auch ein klein wenig Fantansie. Es gibt es auch die Möglichkeit selber Vorlagen zu gestalten.
Neben denn 600 Bausteinen ist natürlich der 3D Maker dabei. Zudem gibt es sogenannte „Unterstützungs-Würfel“, die als Platzhalter in den Vorlagen dienen. Hinzu kommt ein Pinsel mit Wasserbehälter sowie unter anderem noch zwei spezielle Würfel, mit denen man aus immerhin zwei Figuren einen Anhänger basteln kann. Wenn sie denn dabei wären. Denn in meinem Paket war eine Hülle leer. Ich hatte mich schon gewundert, dass in einer Verpackung nur ein Würfel war, bis ich bemerkte, dass es sich um den Baustein für den Anhänger handelte. Schlussfolgernd sollte in der leeren Hülle wohl der zweite Baustein dafür sein, der allerdings fehlt.
Die Vorlagen bestehen aus Streifen, die man in den 3D Maker hineinschiebt. Darüber befindet sich dann eine Palette auf der die Würfel Stück für Stück aufgesetzt werden. Eine Anleitung, in Form eines kleinen Booklets, ist natürlich ebenfalls vorhanden – komplett in Englisch. Doch alle Schritte sind auch bebildert erklärt und sollten kein Problem darstellen. Das erste beziehungsweise zweite Problem gab es aber bei den Vorlagen: Laut diesen sollen nämlich schwarze Bausteine vorhanden sein, diese gibt es aber nicht. Moose Toys verriet mir dann auf Nachfrage, dass es sich um einen Druckfehler bei allen Vorlagen des 3D Makers handeln würde – die schwarzen Würfelchen sollten die dunkelgrauen darstellen. Gut, werden diese halt dafür genommen, anders geht es ja auch nicht.
Wie funktioniert das alles jetzt nun? Der 3D Maker ist ein grünes Gebilde mit einer schwenkbaren Palette. Man schiebt die Vorlage in den dafür vorgesehenen Schlitz und setzt eine der roten Paletten mit Gummiüberzug auf die vorgesehene Fläche. Dann legt man den Hebel so um, dass man auf der 9 x 11 Pixel großen Fläche seine Bausteine ablegen kann. Darunter befindet sich die Vorlage für den ersten Schritt. Insgesamt gibt es höchstens sechs Bauschritte. Sprich eine Figur kann höchstens sechs Ebenen hoch werden. Die Mini-Würfel werden mit einer kleinen Öffnung auf die Erhöhungen gesetzt. Die Vorlage darunter ist allerdings nicht ganz so einfach erkennbar. Ab und zu musste ich mal die Fläche anheben, um zu schauen, ob auch alles richtig gesetzt ist. Die Platzhalter-Steinchen sind dafür da, damit Bausteine auch nach außen ragen können. Ansonsten würden sie nachher beim Zusammensetzen zerfallen.
Hat man die Fläche fertig gepuzzelt, nimmt man den beigelegten Pinsel zur Hand, nimmt den Wasserbehälter – in den man zuvor etwas Wasser gefüllt hat – und bestreicht die Steine. Dann legt man den Hebel um, bis er auf der anderen Seite einrastet und die Würfel auf der Gummipalette ablegt. Nach meiner Erfahrung sollte man immer nochmal von unten etwas dagegen drücken. Zudem hat es sich als besser herausgestellt, die Fläche mit den Bausteinen danach wieder ganz nach oben zu schieben. Dadurch halten die Würfel am Ende fester zusammen. Die Vorgänge wiederholt man so lange, bis die Vorlage komplett durchgeschoben ist.
Die Würfel kleben am Ende zusammen. Werden sie nass, kleben sie. Durch das Zusammendrücken werden diese dann zusammengehalten. Trocknen lassen sollte man eine Figur am besten über Nacht. Danach entfernt man die „Support Cubes“ vorsichtig und die Figur sollte alleine stehen. Bei meinem ersten Versuch, einem Schaf, habe ich nicht immer wieder noch per Hand gegen gedrückt und die Steine zusammengepresst. Dadurch ist das Wollknäuel etwas unförmig geworden. Fallen Steine einmal ab, kann man diese mit etwas Wasser normalerweise wieder „dran kleben“. Bei meinen weiteren Versuchen habe ich fester gedrückt und mehr Wasser genommen. Die Figuren halten bei mir alle. Allerdings scheint zu viel Wasser auch nicht gut zu sein, denn teilweise wölben sich Würfel in einer Linie angeordnet nach oben. Dennoch: Es funktioniert, die Hände sollten eigentlich nicht kleben und der Slogan „No Heat, No Glue, No Mess“ (Keine Hitze, kein Kleber, kein Chaos) trifft tatsächlich zu. Allerdings: Irgendwie kleben die Würfel ja doch zusammen. Zu Anfang dachte ich, dass dies nur mit Druck geschieht – aber wie sollen die Figuren dann dauerhaft zusammenhalten?
Fazit: Quixels 3D Maker ist ein günstiger 3D-Drucker für Klein(e). Es ist teilweise etwas friemelig und so wie auf der Verpackung sieht es am Ende natürlich – wie immer – nicht aus. Doch man erkennt schon, was man gebastelt hat und mit genügend Wasser hält auch alles zusammen. Für knapp über 30 Euro kann man definitiv nicht meckern! Einziges Manko: In Deutschland gibt es keine Nachfüllpakete. Hierzulande ist die Firma Giochi Preziosi für den Vertrieb von Moose Toys (und damit Quixels) zuständig. Doch auf Nachfrage von TopFree.de gab der Vertriebshändler an, dass „aus heutiger Sicht kein Verkauf dieses Artikels in Deutschland geplant ist.“ Einzig bei Amazon.de gibt es den 3D Maker für knapp über 30 Euro (versandkostenfrei) zu bestellen. Weitere Bausteine dafür allerdings nicht. Wichtig ist, dass die normalen Quixels-Wüfel (2D) nicht für den 3D-Maker geeignet sind! Also auch hier keine Chance. Nur der Import wäre möglich. Aus meiner Sicht sehr schade, denn der Preis stimmt und mit weiteren Bausteinen könnte man sich auch einmal selber etwas überlegen …