Vom 1. bis zum 5. November hatte das PLAY17 – Creative Gaming Festival Computerspielbegeisterte aus verschiedensten Bereichen und Altersklassen nach Hamburg geladen. Mehr als 7.000 Besucher*innen und damit über 1.000 Besucher mehr als noch 2016 haben unter dem Motto „The Time is Now“ in zahlreichen Formaten über kulturelle, politische und bildungsrelevante Aspekte von Games diskutiert, Games entwickelt, ausprobiert und natürlich gespielt. Damit konnte die 10. Ausgabe des PLAY-Festivals seine Bedeutung als wichtiger Baustein zur kulturellen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit digitalen Spielen in Deutschland und Europa unter Beweis stellen.
Arne Busse von der Bundeszentrale für politische Bildung, die das PLAY-Festival seit Jahren als Kooperationspartner unterstützt, erläutert: „Creative Gaming ermöglicht unsere Jetztzeit, unsere Gesellschaft als gestaltbar, als spielbar, als verhandelbar zu erfahren. Genau dieses zu zeigen und auszustellen ist der Kern des PLAY-Festivals und hierin hat es in seiner zehnten Ausgabe wieder gestrahlt und geleuchtet.“
Zu den Höhepunkten des diesjährigen Creative Gaming Festivals zählte etwa der Vortrag der international durch ihr Format Feminist Frequency bekannten Medienkritikerin Anita Sarkeesian, die über die veränderte Darstellung von Frauenrollen in Videospielen im Laufe der Zeit sprach und angeregt mit dem Publikum debattierte. Die Ausstellung mit Indie Games gab einen Überblick über spannende Entwicklungen aus der ganzen Welt. In unterschiedlichsten Workshops konnten sich Lehrkräfte weiterbilden, Game Designer*innen ihr Wissen weitergeben oder Schüler*innen an einem Vormittag ihre eigenen Spiele designen. Für beste Unterhaltung sorgte das allabendliche Unterhaltungsformat PLAY on Stage, etwa mit dem Poetry Slam oder der PLAY Geburtstagsgala, die einen rasanten Rückblick mit Gästen aus 10 Jahren PLAY-Historie bot.
Für einen runden Abschluss sorgte die Verleihung des europäischen Creative Gaming Award. Die dreiköpfige Jury bestehend aus Daniel Zils (Medienpädagoge) und den Games-Entwickler*innen Linda Kruse (the Good Evil) und Matthias Kempke (Daedalic Entertainment) zeichnete das innovative VR-Koop-Spiel „Tell Me What You See“ des dänischen Entwicklers Pesky Bees mit dem „Most Innovative Newcomer“-Award aus. Der Preis für das „Most Creative Game“ ging ebenfalls nach Dänemark: „Keyboard Sports“ von Triband konnte mit seiner kreativen Tastatur-Steuerung überzeugen. Der Publikums-Preis hingegen blieb in Hamburg: Indie-Entwickler Henning Steinbock überzeugte die PLAY17-Besucher*innen mit „Close the Leaks“, bei dem vier Spieler*innen ein Raumschiff gemeinsam zum Ziel führen müssen, indem sie mit einer eigens entwickelten Steuerung aus Staubsaugerschläuchen den Luftdruck des Raumschiffs regulieren.