Miniatur-Golf Simulator | Test / Review
Auf meiner kurzen Einkaufstour durch einen Elektroladen mit dem Namen eines Planeten, erblickte ich „Miniatur-Golf Simulator“ im Regal. Wieder völlig alleinstehend, fand ich auf der Verpackung auch keinerlei Angaben zum Alter des Spiels. Die Screenhots sahen auf jeden Fall ganz interessant aus: Minigolf-Bahnen in der heimischen Wohnung und in Kellergebäuden. Klingt wie Micro Machines für Minigolf-Fans. Leider entpuppte sich das Spiel nicht nur als uralt …
Knapp 70 MB belegt das Casual Game nur auf dem heimischen Rechner. Kurioserweise bietet das Inlay, hinter der CD-ROM, einen Grundriss vom Wolrd Trade Center. Das Spiel ist von Simtek-Games, deren Website nur noch auf die von Publisher rokapublish weiterleitet. Kurios!
Nach dem ersten Spielstart wurde mir zudem bewusst: Das habe ich schonmal gespielt! Allerdings habe ich keine Ahnung mehr, wie der damalige Titel war. 3-D Mini Golf? Ich meine, ich hätte mal eine Demo davon heruntergeladen. Auf jeden Fall merkt man: Es sieht alles total altbacken aus! Zumindest gibt es „Miniatur-Golf Simulator“ selbst unter diesem Namen bereits seit 2012. Das es immer noch im Handel zu finden ist und selbst bei Rokapublish auf der eigenen Website nicht mehr auftauch ist wiederum kurios. Das Spiel ist allerdings noch älter, als man vermutet. Die eigentliche „MiniGolf.exe“-Datei stammt bereits aus dem Jahr 2006. Die Eigenschaften der Datei verraten im Detail noch den Produktnamen „Wolfhound“ und ein Copyright im Jahr 2005. Zudem gibt die Produktversion mit 0.9.0.4 den Anschein, dass es sich um eine Betaversion handelt. Kurios!
Im Hauptmenü kann man zunächst ein Spielerprofil anlegen. Zumindest sind mehrere möglich, einen Multiplayer-Modus gibt es leider nicht. In den Optionen kann man lediglich die Kamerapostionen anpassen sowie Sound-Einstellungen vornehmen. Die Auflösung ist leider nicht änderbar. Ebenfalls ist kein Fenstermodus möglich. Zwar gibt es einen „config“-Ordner, indem sich eine „MiniGolf.cfg.xml“-Datei befindet, doch ändert man dort zum Beispiel die Werte für die Auflösung, werden diese beim nächsten Spielstart einfach wieder überschrieben. Sprich, eine andere Auflösung als 1024 x 768 ist nicht möglich.
Dann wollen wir (trotzdem) mal: Sechs Kampagnen mit je neun Bahnen machen insgesamt 54 Minigolf-Bahnen. Ganz beachtlich. Es befinden sich dabei immer drei Bahnen in einem Raum. Leider sind alle Kamerapostionen (Beweglich, Fest und Automatisch) alle auf gut Deutsch gesagt beschissen. Bei der beweglichen Kamera nervt einfach die Steuerung. Mit der rechten Maustaste kann man sich immer umschauen. Mit den Pfeiltasten ebenfalls, sowie mit WASD zoomen. Fast am besten ist dann noch die feste Kamera, die bei einer richtigen Einstellung eine gute Übersicht von oben bietet. Allerdings ist gut ansich etwas übertrieben, denn die Grafik ist alles andere als gut. Das Spiel wirkt nicht nur als wäre es zehn Jahre alt, nein, man denkt es hat bereits 20 Jahre auf dem Buckel!
Mit der Maustaste klickt man den Ball an oder drückt die Leertaste. Ich empfehle allerdings die Leertaste zu benutzen, um den Ball zu aktivieren, denn klickt man einmal zu viel, rollt der Ball bereits los ohne vorher gezielt zu haben. Vor und zurück mit der Maus lässt den Stärkebalken des Schlages aufladen. Uuuund…Schlag! Uff! Was für eine Ballphysik, teilweise hüpft er wie ein Flummi über die Bahn. Kurios! Zudem zieht mein Bildschirm Schlieren und es rukelt leicht. Nicht in das Spiel passt zudem der Ladebalken mit dem Covermotiv der Verpackung des Spiels. Denn im Gegensatz zum ganzen Spiel, wirkt dieser Bildschirm fast schon modern – und passt grafisch ansich überhaupt nicht in das Gesamtbild.
Fazit: Beim Miniatur-Golf Simulator können auch keine 54 Bahnen einen Ausgleich zur miserablen Grafik und Steuerung schaffen. Das Spiel ist nicht nur uralt, es spielt sich abgesehen von der alten Grafik auch noch schlecht. Ich habe es keine fünf Bahnen geschafft. Schade, ein glatter Fehlkauf!