Manchmal geht es ganz schnell. Dann sieht man etwas und es kommt eine alte oder neue Idee auf. Beim Durschauen der Weihnachtszettel-Werbebeilagen des Playmobil Magazins (Testbericht), bin ich auf eine Sofortbildkamera für Kinder gestoßen.
Da ich schon lange nach einer günstigen Alternative für eine Sofortbildkamera, deren Fotopapier mir zu teuer ist für den Spaß, suche, war ich sofort angefixt. Warum? Die Kindersofortbildkameras drucken auf Thermopapier. Tatsächlich ist diese Thematik bisher an mir – warum auch immer – komplett vorbeigegangen. Zunächst wollte ich mir also eine solche Sofortbildkamera für Kids kaufen. Das Problem bei diesen Kameras ist aber: Die Druckqualität lässt meist zu wünschen übrig und sie sehen natürlich tatsächlich sehr verspielt aus, denn es ist immer noch ein Spielzeug. Meist sind allerlei Schnickschnack mit an Bord, wie Spiele oder lustige Rahmen. Hinzu kommt, dass ich bei keiner Kamera Angaben zur wirklichen Druckqualität (dpi) gefunden habe. Den Berichten zu folge, ist dies leider das größte Manko einer solchen Kamera. Sprich, es ist und bleibt ein Spielzeug.
Thermodrucker aus China
Nach und nach habe ich mich dann aber weiter in das Thema Thermodruck vertieft und siehe da – das ging ebenfalls bisher an mir vorbei – es gibt neben den üblichen Kassenbon Druckern zudem Mini Thermodrucker, die per App oder sogar am PC steuerbar sind. In Deutschland sind diese jedoch recht rar gesät. Bedeutet im Klartext: Die Mini Thermo-Drucker stammen aus China und werden meist auch von dort aus geliefert. Der deutsche Verkaufssender im Fernsehen, Pearl, bietet jedoch zwei Minidrucker an. Fast schon bestellt, ging meine Recherche dann – zum Glück – noch etwas tiefer. Denn es handelt sich dabei ebenfalls nur um Drucker, die von anderen, chinesischen, Herstellern stammen und dort unter anderen Namen verkauft werden. Bemerkt habe ich es erst, als ich die dazugehörigen Apps unter die Lupe nahm. Denn beim 57mm-Drucker von Callstell lautet die dazugehörige App „PAPERGo“, beim 80mm-Drucker „Phomemo“. Beides Apps mit gleichnamigen Mini Thermo Druckern von chinesischen Firmen. Immerhin: Pearls Preise sind nicht überteuert. Denn schaut man sich die Angebote im Internet an, kommt man nicht viel günstiger weg. Zudem wird aus Deutschland verschickt und es gibt eine Garantie.
DPI und Thermopapier
Dennoch sind diese Drucker nicht von allerbester Qualität. Denn angeboten werden die doch günstigsten Varianten mit 203 dpi. Es gibt aber ebenfalls welche mit 300 (bzw. 304) dpi (dpi = dots per inch, also Bildpunkte pro inch, inch = 2,54 cm). Dadurch werden die Bilder vereinfacht gesagt nicht ganz so grobkörnig. Denn Thermodrucker können nur Schwarz-Weiß drucken. Es gibt keine Farbpatrone. Der Druck wird durch Hitze erzeugt, auf eben dem hitzeempfindlichen Thermopapier. Die Beschichtung auf dem Papier ist für den Druck ausschlaggebend. Das bedeutet ebenfalls, dass besseres Thermopapier eine besser Qualität des Drucks wiedergibt.
BPA-frei
Ein weiterer Punkt bei Thermopapier ist noch: Bisphenol A und Phenol. Da diese Stoffe gesundheitsschädlich sind, sollte vor allem auf BPA-freies Papier geachtet werden. In der EU ist Bisphenol A seit dem 1. Januar 2020 aus Gründen des Gesundheitsschutzes in Thermopapier verboten. Ganz interessanter Aspekt dabei: Bisphenolfreie Thermorollen sollen bis zu 10 Jahre lagerungsfähig sein und im Vergleich zu BPA-freien Thermopapier sind phenolfreie fett- und wärmebeständiger. Also auf der ganzen Linie Pluspunkte, nicht nur für die Gesundheit. Schon erschreckend, wenn man daran denkt, wie viele Kassenzettel man im Laufe seines Lebens in den Händen hält und schon gehalten hat. Die Vorstellung, dass diese wirklich giftig sind, ist nicht schön.
Fotopapier vs. Thermopapier
Warum dann überhaupt einen (Mini) Thermodrucker? Nun, ja. Die Vorzüge liegen vor allem finanziell auf der Hand: Wie schon geschrieben, Fotopapier für Sofortbildkameras sind teuer (die Kosten liegen ungefähr bei 50 Cent bis einem Euro pro Foto). Bei Zink-Fotopapier liegt man in etwa im selben Rahmen. Natürlich kann man immer mal wieder ein Schnäppchen ergattern oder größere Mengen erwerben, was den Preis mindert. Größere und farbenprächtigere Fotopapiere kommen sogar auf bis zu 2 Euro pro Bild. Das ist nur zum Spaß und auf Dauer ganz schön kostenintensiv. Thermopapier ist vergleichsweise billig und kostet pro Foto nur wenige Cent. Der Nachteil: Thermopapier kann je nach Licht, Sonne und weiteren äußeren Faktoren schnell(er) verblassen. Man kennt das ja von Kassenbons, die irgendwann nicht mehr sichtbar sind, weil sie zum Beispiel auf der Fensterbank in der Sonne lagen. Je nach Lagerung und Papier halten die Fotos also nur von einem bis 10 Jahre. Da viele Thermorollen aus China kommen, kann man nur auf die BPA-freien Angaben vertrauen.
Aus dem einfachen Grund, dass es mir eben zu teuer ist, habe ich mich für einen Mini-Thermodrucker entschieden. Hierzu folgt demnächst eine Rezension.