ByteTrail Software ist eine kleine Indie-Spieleschmiede, die von Tommy Pototzki aus Wuppertal im Jahr 2008 gegründet wurde. Jetzt wird das bisher größte Projekte entwickelt: Mech Marines, das von Metal Marines vom Super Nintendo Entertaiment System (SNES) inspiriert wurde. Moderner und besser soll es werden. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf dem Spielspaß, wie bei allen Produkten von ByteTrail. Spielspaß statt grafischer Überblendung. Topfree.de hat ein ausführliches Interview mit dem Macher von ByteTrail Software geführt. Darin erfahrt ihr, was die Schweiz mit dem Indie-Entwickler zu tun hat und natürlich alle Details rund um das Spiel Mech Marines.
Hallo, wer seid ihr und welche Projekte habt ihr bisher realisiert?
Unser Team nennt sich ByteTrail Software und bestand in der Gründungsphase aus nur zwei Personen. Ich, Tommy Pototzki, bin 30 Jahre alt und komme aus Wuppertal. Ich hatte die Idee für unsere ersten offiziellen Spiele namens „Pixelsoccer“ und „Mech Marines“ und fand dabei relativ bald Unterstützung von meinem Kollegen Michael aus der Schweiz. Mein Aufgabengebiet bei ByteTrail ist zum größten Teil der kreative Bereich wie 3D- und 2D-Design. Zudem bin ich für alles Organisatorische zuständig.
Mein Kollege Michael Zehr (29) kommt aus Thun in der Schweiz. Er ist zuständig für die Programmierung und das Zusammenspiel zwischen Grafik und Spiel-Logik. Er bringt sehr viel Erfahrung mit sich und gibt erst Ruhe wenn ein Problem gelöst ist.
Neu hinzugekommen ist Steven „Pierreformance“ (27) aus Dortmund, der einen neuen Bereich für uns abdecken soll. Er wird gerade auf die Probe gestellt, Spielmusik speziell für Mech Marines zu komponieren. Sollte er seine Aufgabe gut machen, wäre ihm ein Platz in unserem Team sicher und er könnte in Zukunft den Bereich Musik & Sounds übernehmen.
Wir sind Indie-Spieleprogrammierer und versuchen eine Spieleschmiede zu erschaffen, die abseits von Profitgier, endlich wieder Spiele auf den Markt bringen möchte, die Spaß machen und den Spieler fordern, anstatt ihn mit grafischen Highlights zu blenden und dabei den Spielspaß nach ganz hinten zu schieben.
Pixelsoccer und Mech Marines sind unsere ersten größeren Projekte auf der PC-Plattform. Zuvor haben wir uns mehr den Handyspielen gewidmet, die mit den heutigen modernen Handys nicht mal mehr spielbar sind. Mike und ich haben schon mit ungefähr 13 Jahren begonnen – gefühlte 1000 – Spiele zu entwickeln und haben so eine Art „Lebensstudium“ vollzogen. Im Jahr 2008 wollte ich es dann wissen und hatte die Idee von einer eigenen Indie-Spieleschmiede. Kurz darauf stellte ich mein komplettes Leben um und wendete meine gesamte Zeit dem Projekt ByteTrail. Ich bat Mike, mir ein bisschen unter die Arme zu greifen. Sicher war ihm damals noch nicht bewusst, was auf ihn zukommt, da er eigentlich nur eine Homepage für das Projekt Pixelsoccer machen sollte 😀
„Mech Marines“ ist euer aktuelles Projekt. Um was für ein Spiel handelt es sich dabei?
Mech Marines wurde inspiriert von Metal Marines, einem Strategiespiel aus den 90ziger Jahren für das Super Nintendo Entertaiment System (SNES). Als Kind war ich sehr fasziniert von diesem Spiel. Mein Bruder und ich bauten in dieser Zeit ein eigenes Brettspiel mit dem gleichen Spielprinzip, um es auch gegeneinander spielen zu können. Für die Fertigstellung des Brettspiels benötigten wir mehrere Monate.
Bei Mech Marines kann der Spieler drei Stützpunkte auf einer Insel verstecken und muss diese vor dem Gegner schützen, während er die Stützpunkte des Gegners ausfindig macht um diese zu zerstören. Gewonnen hat der Spieler, der als erstes die drei Basen des Gegners zerstört hat. Man könnte das Spielprinzip vergleichen mit „Schiffe versenken“.
Das Prinzip klingt einfach. Doch die Praxis zeigt, dass es einiges mehr abverlangt als nur „search and destroy“.
Was ist das Besondere an dem Spiel?
Das Besondere an Mech Marines ist gerade dieses einfache Spielprinzip. Der Spieler muss nicht erst eine aufwändige Basis errichten, indem er Einheiten zum Sammeln von Ressourcen losschickt. Stattdessen beginnt die Action beinahe sofort.
Jeder Spieler erhält pro Sekunde eine Energie- und Geldeinheit. Mit diesen Mitteln kann er Verteidigungs- und Angriffsanlagen aufbauen oder seine Infrastruktur mit Unterstützungsgebäuden stärken. Diese erhöhen unter anderem die Energie- und Geldgewinnung oder können die Konstruktionszeit von Gebäuden reduzieren.
Bis zu diesem Punkt ähnelt es sehr dem Spiel Metal Marines von Namco. Das ist auch gewollt, da wir neben neuen Spielern auch die Fans von Metal Marines ansprechen möchten.
Allerdings haben wir eine Reihe von neuen Features geplant, die zum Teil bereits jetzt im Spiel enthalten sind oder noch eingearbeitet werden:
- Mech Marines ist im Gegensatz zu Metal Marines komplett in 3D
- Neu wird es möglich sein, über Internet gegen andere menschliche Spieler antreten zu können. Entweder wählt jeder Spieler seine eigene Insel oder es können Teams gebildet werden. Das heißt, es können mehrere Spieler auf einer Insel zusammenarbeiten, um ein anderes Team zu besiegen. Die Spieler steuern dann die sogenannten Mech Marines oder auch Abwehr-Geschütztürme.
- Der Einzelspieler-Modus enthält im Gegensatz zu Metal Marines keine richtige Story. Allerdings gibt es eine Weltkarte mit vielen Inseln, die erobert werden können. Ziel ist es, die Herrschaft über alle Inseln zu erlangen. Jedoch gibt es mehrere computergesteuerte Parteien, die sich untereinander, aber auch mit dem Spieler, um die Besetzung der Inseln bekämpfen.
Im Detail haben wir entschieden die Mechs mehr in Szene zu setzen als es in Metal Marines der Fall war. So ist es in Mech Marines möglich seine Mechs mit speziellen Fähigkeiten auszustatten. In jedem Kampf gegen andere Einheiten, erhalten diese Erfahrungspunkte und steigen mit der Zeit eine Stufe auf. Nach jedem Stufenaufstieg können die neuen Fähigkeiten zugewiesen werden. So kann sich dieser schnell zu einem regelrechten Monster entwickeln und allenfalls den Spielverlauf komplett drehen.
Ein beliebtes Feature wird bestimmt auch die direkte Steuerung eines Mechs oder eines Abwehr-Geschützturms aus der 3rd person-Perspektive sein. Hier kann sich der Spieler jederzeit einen Mech oder ein Geschütz aussuchen und die Kontrolle übernehmen. Er bestimmt genau, welches Ziel angegriffen wird und auch wo es getroffen werden soll. Denn jede Einheit hat verschiedene Trefferzonen und diverse Einzelteile können nach dem Beschuss abfallen und das Ziel dadurch bewegungsunfähig machen.
Außerdem ist es möglich, einen geskillten Mech als so genannten „Avatar“ abzuspeichern, um diesen wieder in einer anderen Partie unter bestimmten finanziellen Belastungen einzusetzen. Hier ist jedoch zu beachten, dass wenn man eine Schlacht verliert, man automatisch auch alle anderen Mechs, die auf dem Feld sind, für immer verliert.
Da man in „Metal Marines“ auch mit Raketen rundenbasiert angreifen konnte, gibt es das natürlich bei uns auch. Allerdings nicht mehr rundenbasiert und etwas moderner.
So sind Raketenangriffe nicht mehr mit maximal vier Angriffssalven zu planen, sondern man kann, wenn man möchte, eine Insel unter einen richtigen Raketenhagel stellen, vorausgesetzt die verfügbaren Mittel sind vorhanden. Es gibt somit keine Grenzen mehr beim Abfeuern der Angriffsraketen. Die nervigen Zwischensequenzen während eines Angriffs gehören in Mech Marines auch der Vergangenheit an, um einen schönen und actionreichen Spielfluss zu gewährleisten.
Alles in allem ist geplant ein Klassiker zurück zu holen, der dem modernen Spieler gerecht wird.
Wie sehen eure weiteren Planungen aus?
Die Zukunft ist natürlich abhängig vom Erfolg der Projekte. Sollte alles nach Plan laufen, wollen wir noch ein paar Spielideen verwirklichen. Je nach dem wie groß die Nachfrage zum Spiel Mech Marines ist, ist sogar ein zweiter Teil geplant.
Auch ist der Einstieg in den Markt „Mobile Games“ geplant. All das hängt einfach davon ab, wie sich für uns die Zukunft entwickelt.
Wir haben in den letzten vier Jahren nochmal soviel gelernt und sind sehr optimistisch. Auch die Rezensionen der Spielefans bauen uns immer wieder auf.
Wir hoffen, wir konnten mit diesem Interview noch ein paar Spielefans aus Deutschland erreichen. Auch würden wir uns natürlich über jegliche Unterstützung aller Art sehr freuen.
Wir bedanken uns für das Interview und die Möglichkeit unser Projekt hier vorstellen zu dürfen. Vielen Dank! 🙂
Links:
Facebook: https://www.facebook.com/MechMarines
Steam: http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=121157695
IndiDB: http://www.indiedb.com/games/mech-marines
Hauptseite: http://www.mechmarines.de/
Twitter: https://twitter.com/ByteTrail
Pierreformance: http://www.soundcloud.com/pierreformance
Download der Alphaversion: http://blog.bytetrail.de/downloads/de.html
Bilder / Screenshots von Mech Marines:
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