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Marvel Now: Avengers Paperback 6 Heldenjagd – Rezension

Marvel Now - Avengers Paperback 6 - Heldenjagd - RezensionGleich im ersten Panel auf Seite 1 sagt jemand zu dem neu-Avenger mit dem Namen Ex Nilo die bedeutungsschwangeren Worte: „Wir schaffen es!“ Diese Worte sollten in den ersten beiden Dritteln des gut -140-seitigen Paperbacks mein ständiger Begleiter werden. Der Grund: Die Geschichte wird auf den nächsten achtzig Seiten so verwirrend, dass ich oft daran dachte, sie nicht zu schaffen und die Lektüre für immer beiseite zu legen.

Glücklicherweise ist es meiner großen Geduld zu verdanken, dass ich es doch nicht getan habe. Dass diese sich am Ende nicht als Eselsgeduld herausstellte, lag daran, dass ab dem letzten Drittel sich so etwas wie ein einigermaßen guter Lesefluss einstellte. Es wurde sogar noch richtig spannend. Und ein Cliffhanger am Ende sorgte sogar dafür, dass ich meinen Lieblingsteam wohl noch ein weiteres Paperback treu bleiben werde.

Hickman setzt die Handlung dieses Paperbacks, es enthält die Ausgaben US-Avengers #35-#37 und New Avengers #24-#25, zeitlich acht Monate nach dem Ende von Paperback 5 mit dem Titel „Enthüllungen“ an. Der Grund für diesen Zeitsprung wird weder im Vorwort, noch in der Handlung ausreichend geklärt. Jedenfalls scheint nun alles anders als es einmal gewesen ist: Cap ist ohne wirkliche Superkräfte und obendrein verbittert und überreizt, Thor kann seinen Hammer nicht mehr schwingen, Iron Man ist spurlos verschwunden und verschiedene Heldengruppen aus aktuellen und ehemaligen Rächern scheinen getrennt (und einander verfeindet) den Folgen der bald bevorstehenden Inkursion begegnen zu wollen.

Zeitlich und räumlich verschachtelt wird die Geschichte in zwei bis fünf Seiten langen Sequenzen dem Leser nähergebracht. Ob dieses auf die Spitze getriebene, moderne serielle Erzählen der Weisheit letzter Schluss ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich hatte vor allem in den ersten beiden Dritteln meine erheblichen Probleme damit, vor allem auch deshalb, weil sich dadurch zu viele Lücken auftun und der Lesefluss immer wieder gestört wird.

Man sollte schon Jonathan Hickmans Art, Superheldengeschichten zu erzählen, mögen oder wie ich ein hartgesottener Dauerleser der Avengers mit einem ausgesprochenen Eisenmagen sein, um dieser Serie derzeit treu zu bleiben. Allen, die mal reinschnuppern wollen, oder jetzt in die Serie einsteigen wollen, sei dieses Paperback wohl eher abgeraten. Man sollte noch ein wenig warten, bis unter einem neuen Autor ein Neustart beginnt oder Hickmans gesamten Run nachkaufen und sehr, sehr aufmerksam lesen.

Ein Tadel geht noch an das sonst stets sehr inhaltsreiche Vorwort der Redaktion. Es ist diesmal einfach zu dünn, um die Verständnislücken zu schließen und um den Zeitsprung zu erklären. Hier hätte ich mir ein paar mehr erhellende Worte von Christian Endres zu den Anfangsumständen dieses Paperbacks gewünscht. Zum Artwork sei hingegen zu sagen, dass an diesem nichts auszusetzen ist und trotz siebzehn Künstler stets auf einem hohen Level bleibt.

Fazit: Ein Werk von Jonathan Hickman in seiner pursten Ausprägung. Mehr muss man wohl nicht sagen.

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