Let There Be Life (Indiegame) – Test / Review
„Let There Be Life“ würde ich für einen deutschen Spieletitel als „Baum des Lebens“ bezeichnen. In dem Puzzlespiel zur Enstpsannung – ja, so etwas gibt es – ist das Ziel einen Baumstamm mit Ästen zu bestücken, ihm damit Lebensenergie zu spenden und darauf zu achten, dass die Pflanzen unter dem Baum noch genug Licht bekommen. Da alles ohne Zeitvorgabe mit ruhigen Naturtönen geschieht, wirkt das Spiel ziemlich entspannend. Fast zu entspannend…
Das Indiegame von Entwickler „Backward pieS“ mit Sitz in der Nähe von Valley Forge in Pennsylvania ist kein normales Puzzle-Spiel. Das 715 MB große Spiel kann in zwei Auflösungen gespielt werden. 1280×800 oder 1280×720 stehen mit oder oder Fenstermodus zur Auswahl. Die Grafikqualität ist dabei immer „All Natural“, also komplett natürlich. Weitere Einstellungsmöglichkeiten gibt es nicht. Zwar kann noch die linke Maustaste für Aktionen geändert werden, aber dies würde keinen Sinn ergeben.
Im Hauptmenü hat man die Möglichkeit die Credits anzuschauen oder das Spiel zu starten. Insgesamt stehen 34 „Bäume“ zur Auswahl, die nach und nach freigeschaltet werden. Das Spielprinzip ist simpel und dadurch auch schön entspannend: Rechts erscheinen nach und nach Äste sowie ab und zu ein paar Tiere, die im Baum oder auf den Pflanzen platziert werden können. Die Äste werden dann je nach Größe an eine passende Stelle des Baumstamms, die gelb aufleuchtet, mit der Maustaste gesetzt, wodurch die Lebensenergie des Baumes steigt. Die einzige Schwierigkeit die das Spiel besitzt ist, drauf zu achten, dass die unter dem Baum angepflanzten Blumen genug Schatten haben. Der jeweilige Schatten der Äste wird mit hellen oder dunkleren „Schattenlinien“ angezeigt, sodass man immer direkt sehen kann, wohin der Schatten fällt. Verlieren kann man nur, wenn eine Blume gar kein Licht mehr hat und die gelbe Sonne über dieser dunkel geworden ist. Bei meinem Spieldurchlauf hatte ich aber überhaupt keine Probleme und konnte alle 34 Level auf Anhieb mit „Baumenergie“ füllen.
Das Spiel ist wunderbar entspannend, das auch durch die passenden Naturgeschräusche unterstrichen wird, aber es fehlt leider ein wenig die Abwechslung. Nach und nach werden zwar ein paar neue bunte Vögel sowie andere liebliche Tiere freigeschaltet (die Schmetterlinge haben ein Kinderlachen, wenn man sie mit dem Stab berührt), allerdings sind diese eher ein Gimmick, als das sie Einfluss auf den Spielverlauf hätten.
Je länger die Äste sind, desto schneller füllt sich die Lebensenergie des Baumes. Es gibt mal dickere, mal dünnere Äste – natürlich passen keine dicken Äste an dünne. Doch im Prinzip könnte man alle Äste auch ohne wirklichen Plan platzieren, wenn man mit einem Auge den Schattenverlauf der Plfanzen beachtet. Und dann gibt es da ja noch die Pilze. Denn diese lieben Schatten und wachsen dadurch. Voll ausgewachsen spendet ein Pilz den umliegenden Blumen wieder ihr volles Licht. Also…wird es noch einfacher. Am Ende war ich trotz des entspannten Spielverlaufs kurzzeitig gefrustet, da der immer gleiche Ablauf seine entspannende Wirkung verloren hatte. Ein Hingucker ist die schöne Grafik, die natürlich den größten Teil zum Spiel beiträgt.
Fazit: „Let There Be Life“ ist ein wunderbar entspannendes Puzzle-Spiel, dem es leider an Abwechslung und Spielzeit mangelt. Alle Level sind nach wenigen Minuten abgeschlossen. Die Grafiken sind wunderschön und das ganze Spiel hat eine bezaubernde Atmosphäre, doch zum Ende hin wirkt es ein wenig träge. Wer eine entspannte, kurze und gleichzeitig schöne Spielzeit sucht, ist mit „Let There Be Life“ dennoch bestens bedient. Fernab vom hektischen Spielgeschehen eine gelungene Abwechslung.
Mehr Informationen zum Spiel und die Kaufmöglichkeiten gibt es auf der Entwicklerseite von Backward pieS – Danke an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar. Bei IndieGameStand kostet „Let There Be Life“ aktuell $7.99 (~ 5,80 Euro).
Da mir während des Spielens einige Ideen durch den Kopf gingen, wie man das Spiel noch abwechslungsreicher gestalten und erweitern könnte – teilweise vom entspannten Gameplay entfernt – möchte ich euch diese nicht vorenthalten…
Ideen für Let There Be Life:
- Mehr Level
- Level-Editor (eigene Bäume zusammensetzen, Plfanzen etc. platzieren – diese können mit anderen getaucht werden)
- Wettereffekte (Sturm, Regen, Schnee,…)
- Tag/Nacht-Modus
- Spiel auf Zeit (Level in bestimmter Zeit schaffen und/oder in der ein Ast platziert werden muss)
- Nur eine bestimmte Anzahl von Ästen steht zur Verfügung (mit der das Level beendet werden muss)
- Endlosmodus (Baum unendlich lange „gestalten“)
- Zwei-Baum-Modus (Zwei Bäume gleichzeitig, nebeneinander)
- Hohe Bäume (es kann nach oben gescrollt werden)
- Schatten auf Pflanzen verringert die Lebensengerie des Baumes
- mehr Tiere (Käfer, Schnecken, Hasen, …)
- mehr Pflanzenarten
- bei langer Spielzeit wachsen Planzen (werden größer)
- verschiedene Baumarten
- Mehr Musik (Musikeinbindung per MP3-Dateien optional)
- Bäume „fotografieren“ (Bildschirmfoto nach jedem fertigen Baum wird in einer Galerie gespeichert)
- Fertige Bäume werden gespeichert (und können untereinander getauscht werden)
- Fertige Bäume können als Bildschirmschoner genutzt werden