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Kate Nash: 9 Sad Symphonies – Rezension

Kate Nash, bekannt geworden mit ihrem Hit „Foundations“ (2007), hat nach sechs Jahren wieder ein neues Album herausgebracht. Und dabei sind auf 9 Sad Symphonies zehn Songs vertreten und keine neun!

Kate Nash, mittlerweile 36 Jahre alt – und sieht auf manchen Bildern recht gealtert aus, ohne das böse zu meinen – hat im Laufe der Jahre ihren Stil verändert. Früher hatte ich sie bunt und fröhlich in Erinnerung. Jetzt lautet der Albumtitel „9 traurige Symphonien“. Klingt schon irgendwie … traurig. In Zeiten der Corona-Pandemie („Was ist ein Abschied ohne körperliche Berührung?“ aus „These Feelings“) ist dieses Album entstanden und soll bereits 2021 fertig gestellt worden sein. Einige Jahre später hat es auf dem Indie-Label Kill Rock Stars seine Heimat gefunden. Und Kate Nash ihre. Ihr Album aus dem Erscheinungsjahr 2018 Yesterday Was Forever finanzierte Nash noch über Kickstarter und sammelte dort gut 144.000 Euro ein. Abgesehen davon, dass einige der Unterstützter dort das Album laut der Kommentarspalte nie erhalten haben, sind seit Made of Bricks aus dem Jahr 2007 alle nachfolgenden Alben und Songs an mir vorbeigegangen. Damals war Kate Nash gerade einmal 20 Jahre alt. Die Zeit vergeht.

Barock Stil

Das neue Album hat schon ein optisch opulentes Cover und erinnert an ein mittelalterliches Szenario einer Fernsehserie. Schauspielerisch ist die Britin übrigens ebenfalls unterwegs und spielte unter anderem in der Netflix-Serie “Glow” mit. Das Cover wirkt dann eher wie „Bridgerton“.

Das Album auf CD kommt in einem vierseitigen Digipack daher, dass einmal aufklappbar ist und für das Booklet und die CD je einen Pappschuber besitzt. Das Booklet ist ebenfalls aufklappbar und besteht insgesamt aus acht Seiten auf denen alle Texte zu allen zehn Songs abgedruckt sind. In einem oldschool Style, der wie aufgeklebt wirkt, da alle Buchstaben mit einem gräulichen Hintergrund hinterlegt sind. Mehr als die Lyrics und obligatorischen Danksagungen gibt es nicht. Allerdings ein schickes Cover auf dem Booklet, das in einem Jewelcase ein schönes alternatives Titelbild hergäbe.

10 statt 9

Warum auf 9 Sad Symphonies jetzt zehn Leider vertreten sind, weiß ich nicht. Vielleicht ist ein Song ja fröhlich? Ebenfalls unverständlich warum die Single „Change“ (siehe Video) es nicht auf das Album geschafft hat. Optisch, akustisch wie ebenfalls inhaltlich doch zum Album passend. So ist die Gesamtlaufzeit des Albums gerade einmal 38:57 Minuten. Ansonsten ist die Auswahl gelungen. Mir gefällt die orchestrale Hinterlegung der Songs mit den Geigen besonders gut. Das war dann tatsächlich mein Kaufgrund für dieses Album, nachdem ich in „Space Odyssey 2001“ reinhörte. Ansonsten warte ich dann immer, bis das Album erscheint und es ich es physisch in den Händen halte, um es komplett zu hören. Statt alles zu streamen, möchte ich ein Album gerne auf meiner Anlage ohne Internet hören – und kann dafür gerne warten.

Herzschmerz

Inhaltlich geht es um große und kleine Gefühle. Um das Gefühl verlassen zu werden, um den Schmerz und den Umgang damit. In „Wasteman“ („Verschwender“) heißt es: „Ich kümmere mich um meinen eigenen Scheiß.“ In „Millions of Heartbeats: „Alles tut weh, ja, es tut so sehr weh.“ In „Abandoned“ („Verlassen“): „Ich fühle mich von dir im Stich gelassen.“ Irgendwie klingt das alles sehr traurig. Zum Glück ist es die Musik an sich nicht. Politische Haltung wird im Opener „Millions of Heartbeats“ übrigens ebenfalls eingenommen: „Und die Medien unterstützen den ganzen rechtsextremen Abschaum.“

Fazit

Mit dem Album 9 Sad Symphonies hat Kate Nash ein wunderschönes orchestrales Album erschaffen. Die Texte sind bisweilen wie der Titel anmutet, wirklich traurig. Allerdings nicht so, dass man jetzt eine tiefe Depression vermuten müsste. Es gibt immer Hoffnung („Ich weiß, ich kann ein Sonnenstrahl sein“ aus „Ray“). Diese wird musikalisch mit untermalt. Letztendlich klingt es einfach schön, wenn man das Geigenspiel im Hintergrund mag (und Kate Nash).

Kaufen

9 Sad Symphonies von Kate Nash gibt es auf CD und Vinyl beispielsweise bei Amazon.de zu erwerben. Besonders günstig ist die CD für 13,99 Euro bei kulturkaufhaus.de (ohne zusätzliche Versandkosten und als Gast bestellbar) erhältlich.

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