Kartoffeluhr / Potato Clock – Review / Testbericht
Kartoffeluhr? Eine Uhr mit Kartoffeln? Ja, richtig! Es gibt eine Digitaluhr, die mit Kartoffeln und komplett ohne Batterien betrieben wird. Zwei handelsübliche Kartoffeln, Kuper- und Zinkstreifen reinstecken und voilà, fertig ist die Kartoffeluhr. Im Prinzip ist das Experiment ganz einfach: Cu2+ + Zn → Cu + Zn2+. Klar? TopFree.de hat die Kartoffeluhr mal ausgiebig getestet…
Die leichte Verpackung der Kartoffeluhr enthält eine Digitaluhr mit zwei Kabeln, drei lose Kabel in verschiedenen Farben, je zwei Zink- und Kupferstreifen, zwei Becher und transparente Klebestreifen sowie eine Kurzanleitung auf Englisch. Allerdings ist die Schwarz/Weiß-Anleitung genug bebildert, sodass selbst Nicht-Englischkenntnisse kein Hindernis am Kartoffeluhr-Experiment darstellen sollten.
Alles ausgepackt kann es auch schon losgehen. Zunächst einmal müssen noch ein paar Vorbereitungen getroffen werden. So wird je ein Zink- und Kupferstreifen mit einem weißen Kabel verbunden. Hierzu wird einfach der Draht durch ein kleines Loch an den Streifen gesteckt und festgedreht. Für einen besseren Kontakt und Halt werden noch die durchsichtigen Klebestreifen am Draht angeklebt. Dasselbe geschieht mit den zwei übrigen Streifen, die an die Kabel der Uhr angebracht werden. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass das rote Kabel an den Kupferstreifen (leicht hautfarbig) und das schwarze an den Zinkstreifen (silber) gehört. Ansonsten funktioniert die Uhr nicht.
Die zwei verbundenen Streifen in je eine handelsübliche Kartoffel gesteckt, sowie die Streifen von der Uhr – Zink zu Kupfer und Kupfer zu Zink – und die Digitaluhr geht an! Allerdings nicht sonderlich sichtbar, bei meinem ersten Versuch. Wichtig ist natürlich, dass die Streifen einander nicht berühren. Doch, das war nicht der Fall. Leider konnte man die Ziffern kaum erkennen, da alle möglich sichtbaren Ziffern durchschimmerten. Das erschwerte natürlich die sonst recht simple Einstellung der Zeit, mittels der Knöpfe A und B an der Uhr.
Über Nacht stehengelassen, war die Digitaluhr an den Kartoffeln am nächsten Tag klar und deutlich sichtbar. Da ich kein Physikprofi bin, kann ich nicht sagen woran dies gelegen hat. Ansonsten funktioniert die Kartoffeluhr nach dem galvanischen Experiment. Kurz und einfach erklärt ist das bei der Kartoffeluhr in etwa so: Zink gibt Elektronen an Kupfer ab und die Kartoffel ist das leitfähige Material (Cu2+ + Zn → Cu + Zn2+ – ich sag doch: einfach 😉).
Probleme bereitet die Uhr bei leichten Wacklern. Sprich, stößt man einmal ausversehen gegen den Tisch oder die Schale oder allgemein gegen die Kartoffel(n), springt die Uhrzeit zurück auf 12:00 Uhr. Die Einstellung der Uhrzeit ist zwar simpel, aber auch etwas frimelig. So ist die Uhr zudem aufgrund der Kartoffelfäulnis nur bedingt für den üblichen Hausgebrauch geeignet. Ohne Wackler ging sie übrigens nach knapp einer Woche kurzzeitig aus. Die Streifen umgesteckt und alles funktioniert wieder.
Fazit: Ein gutes, kostengünstiges Experiment für Kinder und Eltern und alle, die das ganze einfach mal ausprobieren möchten. Eine Uhr ohne Batterien? Mit Kartoffeln? Das reizte auch mich! Der Aufbau ist einfach und schnell gemacht. Zudem lässt sich das Experiment noch erweitern: Einfach mal mit Obst ausprobieren oder mit verschiedenen Flüßigkeiten in den zwei beiliegenden Bechern. Säfte und Salzwasser eigenen sich zum Beispiel wunderbar. Ansonsten ist der angesprochene Reiz doch schnell wieder verflogen, denn für den dauerhaften Hausgebrauch ist diese Ökozeitanzeige ein wenig unpraktisch. Leider.