Auf der Suche nach Flippern aus Holz, bin ich auf den vom französischen Markenhersteller Vilac gestoßen. Ein Holzflipper im Meeresdesign. Nach ein paar Überlegungen habe ich ihn mir gekauft. Wie dieser „Grand Flipper en bois – sous la mer“ sich spielt, hier der ausführliche Testbericht.
Nachdem der „Holz-Flipper von BRIO„, gar nicht so holzmäßig war, bin ich auf den Holz-Flipper „en bois / wood“, wie es auf der Verpackung steht, von Vilac gestoßen. Vilac ist ein französischer Spielzeughersteller, dessen Historie bis in das Jahr 1911 zurückgeht. Gegründet in Moirans-en-Montagne als „Maison Villet“, übernahm 1985 die Firma Vilac „Hervé Halgand“ den Hersteller und bewahrte die Tradition des Holzspielzeugs. Vilac und Petitcollin (Puppenhersteller) wurden 2012 von der Gruppe „France Cartes“ übernommen. Heutzutage setzt Vilac weiterhin auf hochwertiges Spielzeug aus Holz. Darunter gibt es es den „Pinball Flipper“, der ab 5 Jahren geeignet sein soll, eine Maße von 36 x 60 x 13,5 cm hat und knapp 3 kg wiegt.
Der TopFree.de-Flipper!
Zunächst hatte mich das kindliche Design vom Kauf etwas abgeschreckt. Es ist natürlich ein Kinderspielzeug, meine Befürchtung war jedoch, dass dieser zu kindlich aufgebaut ist und größeren Kindern – wie eben mir – keinen Spaß mehr macht. Letztendlich reizte mich trotz allem die Aufmachung. Bestellt und gekauft aus dem Littlestars-Shop von der Historia GmbH. Historia wurde vor 34 Jahren vom Geschichtswissenschaftler Joseph Nietfeld gegründet. Zunächst für historische Originalzeitungen und Jahrgangsweine als persönliches Geschenk. 2019 kam der Littlestars-Shop hinzu, aufgrund vieler Enkelkinder und der daraus resultierenden Idee auch Kinder- und Babyartikel zu personalisieren. Für den Flipper habe ich mir selbst ein Geschenk gemacht. Jetzt gibt es den ersten „TopFree.de“ Pinball! Der Flipper an sich kostet 70 Euro, eine zusätzliche Personalisierung 10 Euro zusätzlich.
Ohne Umverpackung geliefert, sieht der Karton ansprechend aus und besitzt sogar einen Tragegriff für einen Transport. Mitgeliefert werden zwei Standfüße und drei Metallkugeln mit einem Durchmesser von 12 mm. Eine Anleitung ist nicht vorhanden, dafür wird auf der Verpackung anhand von Pfeilen an dem Produktbild die Funktionsweise erklärt. „The toy was imagined and designed in France. Made in CHINA“ – wie eben fast alles Spielzeug. Sofort fällt auf: Dieser Flipper ist wirklich komplett aus Holz! Er sieht sehr wertig aus und: Das Design ist in echt viel besser als auf den Fotos. Die glänzend bedruckte Holzplatte als Spielfeld sieht wirklich sehr schön aus und wirkt detailverliebt. Der erste Gedanke von „Oh, ein Kinderspielzeug, mhh!“ wurde zu „Oh, ein Kinderspielzeug, wie schön!“
Die Standfüße sind ebenfalls recht interessant und werden unterhalb des Flippers dran geschraubt. Interessant ist, dass die Standfüße aus zwei roten runden Holzteilen bestehen, die nur mit einem Gummi zusammengehalten werden. Danach stellt man den Flipper auf einen ebenen Untergrund, wie beispielsweise einen Tisch, und schon kann es losgehen.
So wird gespielt
Eine Metallkugel wird rechts oben in die „Start“-Position reingelegt und der Holzknopf an der Seite des Pinballs heruntergezogen. Loslassen und die Kugel fliegt auf das Spielfeld. Sehr cool: Der „Große Flipper aus Holz von Vilac“ besitzt Bumper (Schlagtürme) mit Gummiringen, an denen die Kugel tatsächlich hin und her springt. Zudem sind die Slingshots (zu Deutsch „Steinschleuder“) unterhalb des Feldes mit einem Gummiband umwickelt, die die Kugel ebenfalls abspringen lassen. Nicht zuletzt gibt es Spinner bzw. Propeller, die sich drehen, wenn die Kugel hineingeschossen wird. Witzig sind zudem die zwei Glocken auf dem Spielfeld, die einmal Klingeln, wenn die Metallkugel dagegen prallt. Dann gibt es noch eine Kuhle ganz oben mit der Aufschrift X-TRA BALL. Trotz das alles analog und ohne Elektronik sowie weitestgehend aus Holz ist, können Punkte abgelesen werden. Als Zielscheiben haben diese Zahlen (es gibt 30, 40, 50, 60 und 80 Punkte – wo ist die 70?) aufgedruckt. Wird die Kugel fest genug dagegen geschossen, bleiben diese durch einen Magneten an einer Metallstange hängen – Die Kugeln sind übrigens extra nicht magnetisch. Danach können diese einfach wieder heruntergedrückt und die Punkte zusammengerechnet werden. Eine ebenfalls schöne und nachhaltige Lösung. Einziges Manko: Die Puntketafeln sind sehr leicht zu erreichen. Dadurch schafft man bei ein klein wenig Übung alle Punkte in einem Durchgang. Interessant wäre es noch gewesen, solche Punktetafeln an schwerer zu erreichenden Stellen einzubauen. Wer möchte, kann zum Beispiel aber einfach die Xtra-Ball-Kuhle als 100 Punkte zählen – diese ist nämlich recht schwer zu erreichen. Ebenfalls sehr gut wirken die Flipperfinger. Anders als bei meinen anderen analogen Flippern (von der Heimspiel Manufaktur und BRIO) quietscht und knarzt hier keine Feder im Inneren. Soweit dies erkennbar ist, werden die Flipperarme einfach durch die Holz-Knöpfe an der Seite geschmeidig nach oben gedrückt. Sprich, sie lassen sich sauber und gut bewegen. Hier das einzige Manko: Die Flipper-Hebel liegen direkt unten auf. Es gibt also keinen Platz, in denen eine verlorene Kugel hineinrollen kann. Das hat öfters einmal die Auskwirkung, dass eine eigentlich verloren gegangene Kugel zurück auf die Flipperfinger springt. Dadurch wird das Spiel sehr einfach. Könnte man aber auch als Kickback betrachten, weil eben gar keine Out-Lane vorhanden ist. Ebenfalls bekommen die durch ein Gummiband zusammengehaltenen, aber trotzdem stabil stehenden Füße noch eine „Funktion“. Hängt die Kugel mal fest, kann man einfach am Flipper rappeln. Stehen die Füße stabil genug, bewegt sich tatsächlich nur die Spielfläche – netter Tilt-Modus.
Fazit: Der Flipper aus Holz vom französischen Spielzeugersteller Vilac macht Spaß! Er sieht schön aus und besitzt viele „Funktionen“ eines echten Flipperautomaten. Bumper, Slingshots, Targets, nur Rampen fehlen noch. Die Idee mit den magnetischen Punktetafeln ist klasse, leider sind diese zu leicht zu erreichen. Ansonsten ein sehr solider und gut zu bespielender analoger Flipper, der auch Erwachsenen Spaß machen kann!