Nach langer Zeit wollte ich endlich mal wieder regelmäßig eine Spielezeitschrift lesen. Ich habe mich dann spontan bei einem Abo-Schnapper für die Games Aktuell entschieden. Ob das die richtige Entscheidung war?
Games Aktuell aus dem Verlag von Computec hat weiterhin 100 Seiten und kostet seit einiger Zeit bereits 4,99 Euro. Beim letzten Review aus 2017 waren es noch 4,50 Euro – was ich damals schon relativ viel fand. Es gibt jedoch keine Spielezeitschrift mehr, die günstiger ist. 4,99 Euro ist mittlerweile zum Regelpreis geworden. Im Abo zahle ich jetzt für ein Jahr (12 Exemplare) 2,83 Euro pro Ausgabe.
Heute flatterte dann die erste Ausgabe in den Briefkasten. Schön mit einem Versandaufkleber auf dem Cover – allerdins leich tund ohne Rückstände abziehbar. Auffällig ist direkt, die auch schon damals dünne Papierqualität. Das Heft labbert. macht mir als Klo-Lektüre jetzt nicht ganz so viel aus. Zumal wenn man ehrlich ist die Games Aktuell keine wirkliche Sammlerqualität besitzt. Bleiben wir bei der Papierqualität stellt man schnell fest: Seiten mit viel Farbe sind wellig. Beispielsweise befindet sich in der Mitte des Heftes eine doppelseitige Werbeanzeige eines großen (roten) Elektronikkonzerns. Durch die Farbe und dem dünnen Papier wellt sich dieses. Nicht schön. Ansonsten pass es aber. Die Schriftgröße ist gerade noch gut lesbar – und ich stelle direkt mal wieder fest, wie sehr ich doch eine Brille brauche. Optisch wirkt es nach einem Baukastensystem. Oben und unten ein paar Screenshots, ansonsten Text. Wenn notwenig rechts noch ein paar Infoboxen, für das Testergebnis, fertig. Ab und zu sind Berichte farbig hinterlegt, mal grau, mal schwarz oder blau mit weißem Text. Oder ein Farbübergang von Grün nach Gelb. Einen Designwettbewerb gewinnt man damit wohl nicht. Ist aber denke ich auch nicht der Anspruch.
Inhaltlich geht das Titelthema „The Last Of Us Part 2“ über ganze acht Seiten. Eben auch diese, die mit einem schwarzen Hintergrund und weißer Schriftfarbe daherkommen. Zuvor sind zwei Seiten News im Heft, sowie ein „Most Wanted“-Teil der Redakteure. Es folgen in der Rubrik Vorschau weitere Spiele wie Final Fantasy 7 Remake oder Project Resistance. Als „Special“ wird über „THQ Nordic – Die Wiederverwerter“ auf vier Seiten berichtet. Weitere Themen sind „20 Jahre Tony Hawk’s Pro Skater“ und „The Legend of Zelda: Klone und Parodien – Diese Spiele lohnen sich“. Was ich persönlich noch recht interessant finde, hier aber die Texte in kleine Boxen gepackt wurden, deren Schriftgröße jetzt tatsächlich klein ist. Dann folgt der eigentlich Heftinhalt mit den Testberichten. Auf knapp der Hälfte des Magazins werden diese untergebracht. Test-Highlights sind dieses Mal: The Legend of Zelda: Link’s Awakening, eFootball Pro Evolution Soccer 2020 und FIFA 20, sowie Untitled Goose Game. Die Texte selbst sind einfach geschrieben und für Jedermann (und -frau) verständlich. Teilweise ist die Sprache sehr einfach, aber wenn man sich einfach nur einen Überblick verschaffen möchte, reicht das aus.
Am Ende folgen noch die Rubriken „Geschmackssache“, mit den einzelnen Meinungen der Redakteure zu den „wichtigen Tests dieser Ausgabe“ und eine „Bestenliste“, aufgeteilt in Genres. Danach die Rubrik „Technik“, in der das SEGA Mega Drive Mini vorstellt wird und eine Doppelseite für Leserbriefe. Dort prangert ein Leser an, dass beispielsweise die Seite „Coming soon“ wegrationalisiert wurde, wie Andy antwortet. Finde ich ebenfalls schade. „Das Letzte“ ist „Macis Meinungsmache“, mit dem Thema „Step up (y)our game! – Wir, die Gamesbranche wollen Anerkennung und Unterstützung der Politik und Gesellschaft. Oft fehlt die, aber warum?“
Fazit: Games Aktuell ist was es ist. Kein tiefgründiges Spielemagazin, sondern eine Übersicht für alle gängigen Plattformen mit Tests. Das war auch mein Grund mal zuzuschlagen. Nachdem alle Spielemagazine nach und nach wegrationalisiert wurden und werden, bleibt für eine Übersicht eigentlich nur dieses Magazin über. Zumindest für alle, die nicht so sehr in die Tiefe gehen wollen. Keine Ahnung wie lange sich Games Aktuell von Computec noch auf dem Markt halten kann, denn auch dieses leidet natürlich an sinkenden Verkaufszahlen. War die verbreitete Auflage zum Start 2003 noch über 80.000 Exemplare, liegt diese jetzt (wahrscheinlich noch weit) unter 20.000. Seit 2017 wurde die Zeitschrift aus der IVW-Zählung herausgenommen.