Erinnert sich noch jemand an MakeyMakey? Die Macher haben jetzt ein neues Projekt am Start. Eine Spielekonsole, basierend auf der Programmiersprache Scratch.
Die Konsole, Controller, eine Kamera, Lernkarten, 3D-Brille, sowie alle nötigen Kabel sind in der Grundausstattung der Spielkonsole vorhanden. Dabei ist GameBender aber nicht einfach nur eine Videospielkonsole, sondern eine, mit der man selbst Spiele erstellen kann. Möglich macht dies Scratch, eine bereits seit 2007 existierende Programmiersprache, die besonders Kinder und Jugendliche ansprechen soll und auch in diversen Schulen eingesetzt wird.
Das Besondere an Scratch ist, dass man nicht via Textzeilen programmiert, sondern per Drag’n’Drop, also mit Bausteinen, die man einfach als Blöcke beziehungsweise sogenannten Anweisungen verwendet. Die grafische Programmiersprache lässt sich somit schnell erlernen und ist auch für Anfänger geeignet. Durch das Integrieren von eigenen Bildern und Tönen wird neben dem logischen Denken auch die Ästhetik und Gestaltung gefördert.
Da die Konsole GameBender auf Scratch setzt, bietet sie somit direkt über 1.000.000 Spiele zum direkten Start. Zudem werden weitere Apps und sogenannte „DIY TV Shows“ angeboten. Das Besondere an GameBender ist darüber hinaus, dass alle Spiele mittels der Rot-Blau-Brille in 3D gespielt werden können. Dazu gibt es diverse Filter, wie einen Disco-Filter, der das jeweilige Spiel im Disco-Modus mit blitzenden Farben spielen lässt. Oder man fügt durch die mitglieferte Kamera sein eigenes Gesicht in das Spiel ein.
Die Macher aus Cocoa Beach, eine Stadt im Brevard County im US-Bundesstaat Florida, bieten somit eine Spielkonsole an, mit der man zum einen sofort aus der Community von Scratch nahezu unzählige Spiele zocken kann, zum anderen eine einfache Möglichkeit selbst Spiele zu prgrammieren. Als „eine digitale Sandbox, um Code zu erlernen und zum kreativen Spielen“, beschreibt Todd Eddie, Vizepräsident von Makey Makey und GameBender, das aktuelle Projekt. Bedenken sollte man jedoch, dass die Programmiersprache besonders auf Kinder und zum Lernen ausgerichtet ist. Komplexe Spiele lassen sich damit eher nicht erstellen. Mit im Katalog ist aber beispielsweise ein Bridge Engineer, mit dem Brücken wie im Bridge Constructor gebaut werden können. Oder pixelige Retro-Rennspiele. Die Vielzahl der vorhandenen Spiele liegt übrigens einfach an der Tatsache, dass Scratch in über 40 Sprachen und Ländern eingesetzt wird. Aber nochmal: Bewusst sollte jedem sein, dass die Spiele nie allzu komplex sind und tatsächlich mehr etwas für Gelegenheitsspieler sind – oder eben für alle, die Programmieren selbst lernen wollen.
Knapp 45.000 Euro waren das Finanzierungsziel auf Kickstarter, denn dieses ist bereits überschritten und es sind aktuell noch fast drei Wochen bis zum Projektende. Eine Konsole kostet allerdings umgerechnet knapp 260 Euro. Dazu werden noch die Zollgebühren kommen für Unterstützer aus Deutschland. Ausgeliefert werden soll im Februar 2020. Weitere Informationen gibt es auch unter GameBender.com.