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Fables Sammelband 25: Glücklich bis an ihr Ende – Rezension

Fables Sammelband 25 Gluecklich bis an ihr Ende - CoverNach seiner Auferstehung von den Toten scheint Bigby Wolf sämtliche Menschlichkeit abgelegt zu haben, mordet sich unaufhaltsam durch die Straßen von New York. Einzig aufhalten könnten ihn wohl nur seine Ehefrau Snow White oder deren Schwester Rose Red. Doch zwischen diesen hat sich nach der Entdeckung einer alten Familientradition der Reds/Whites ein tiefer Graben aufgetan. Alles scheint auf einer wohl kaum zu vermeidenden Konfrontation zwischen diesen beiden ungleichen Schwestern hinauszulaufen, die beide vollkommen unterschiedliche Pläne hinsichtlich des Wolfes haben …

Eines der letzten, großen Schlachtschiffe aus dem Vertigo Programm des Panini Verlags steuert nach einer langen Reise nun langsam aber sicher dem Abschluss zu. Man sagt, dass die Zeit im Fluge vergeht, wenn man mit etwas beschäftigt ist, was Vergnügen bereitet. Ein Blick auf das Impressum hat diese Redewendung bestätigt. Ich bin bei diesem Sammelband (enthält die US-Ausgaben #140 – # 149) schon bei der vorletzten der insgesamt einhundertfünfzig Ausgaben dieser Serie angelangt. Und ich gebe gerne zu, dass mir auch jetzt noch das Lesen dieselbe Freude bereitet, wie zu Beginn. Das hat gute Gründe, denn Autor Bill Willingham hat fast durchgehend auf hohem Niveau erzählt, frisch und gleichzeitig mit doppeltem Boden und stets mit Tiefe. Somit ist ihm das gelungen, woran Superheldenstorys aus dem Hause DC oder Marvel so oft scheitern: der komplizierte Spagat zwischen Anspruch und Unterhaltung. Willingham erzählt vielschichtig, auf verschiedenen Zeitebenen und verleiht jeder seiner Figuren die erforderliche charakterliche Tiefe, so dass ihre Handlungen immer nachvollziehbar und glaubhaft bleiben.

Ein dickes Lob erhält von mir auch der Hauptzeichner Marc Buckingham, dessen Kunst ich vor allem anfangs sehr kritisch gegenüber gestanden habe. Er adaptiert mittlerweile auf geniale Art und Weise das Artwork des Großmeisters Jack Kirbys. So manches Mal musste ich genauer hinschauen, um davor überzeugt zu sein, ein Fables zu lesen und nicht eine Ausgabe von Lees/Kirbys „Tales of Asgard“. Ich bin fest überzeugt: wäre Jack Kirby heute ein junger, moderner Künstler, er würde wie Marc Buckingham zeichnen.

Neben der Hauptstory, die sich vornehmlich um das prekäre Dreiecksverhältnis zwischen Rose Red, Snow White und den sich in einem Amoklauf befindenden Bigby Wolf dreht, sind in dem vorliegenden Band immer wieder drei- oder vierseitige Kurzgeschichten eigewoben. Diese von anderen Zeichnern gestalteten Storys erzählen von der Zukunft oder den Schicksalen anderer Fables, die uns im Laufe der letzten 149 Ausgaben begegnet sind: Sindbad, Jack of Fables etc. Hierin werden die letzten noch offenen Fässer geschlossen, bzw. die Grundlage für neue Kurzserien geschaffen. Lassen wir uns überraschen, was da noch kommen könnte ….

Eine negative Kritik gibt es auch noch. Diese richtet sich allerdings an Panini als veröffentlichenden Verlag, der sich fragen lassen muss, warum in diesem Sammelband nicht auch die Abschlussnummer #150 veröffentlicht worden ist!? Ich hoffe nicht, dass ich in ein paar Monaten im Regal meines Händlers eine überteuerte Premiumausgabe oder ähnliches finden muss. Oder habe ich da etwas durcheinaderbekommen, beziehungsweuse nicht richtig mitbekommen?

Fazit: Schade, dass es die Serie in dieser Form bald nicht mehr gibt. Aber wie sagt man doch so schön: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist!

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