Die Faire Maus von Nager IT in neuen Farben im Test

Nager IT | Faire Computermaus | Testbericht

Bereits seit November 2012 gibt es die „Faire Maus“ von Nager IT, die zum damaligen Zeitpunkt eines der wenigen Elektronik-Artikel war, das „fair“ produziert wurde. Dabei wird nicht nur auf die Arbeitsbedingungen geachtet, sondern auch auf die verwendeten Bauteile. Das Gehäuse lässt sich biologisch abbauen und mittlerweile ist das Scrollrad komplett aus Holz hergestellt. Nach den anfänglichen grün-weißen Mäusen konnte ich jetzt die erste Computermaus von Nager IT aus einem neuen Material in komplett neuen Farben bestellen.

Die Maus von NagerIT e.V. ist sogar vom Finanzamt als gemeinnütziges Objekt anerkannt und hat nur einen Mehrwertsteueranteil von sieben Prozent, anstatt der üblichen 19. Bei der Umsetzung legt der Verein rund um die Initiatorin Susanne Jordan Wert auf Fairness und Transparenz. Dabei werden alle verwendeten Materialien und Produktionsschritte auf der Website aufgelistet. Darunter sind auch die verwendeten Bauteile, bei denen Nager IT nicht sagen kann, ob sie unter guten und fairen Arbeitsbedingungen hergestellt worden sind. So ist das USB-Kabel zumindest PVC-frei, allerdings fehlen dem Verein gesicherte Informationen zur Herstellung. So sieht es auch bei den vier „Füßchen“ aus, mit der die Maus über die Oberfläche gleitet. Doch bei allen Materialien ist man immer weiter auf der Suche nach neuen und gesichert fairen Alternativen. Die komplette Lieferkette ist in einem PDF-Dokument aufgelistet. Zudem gibt es die Informationen zur Herkunft der einzelnen Komponenten auf der Website. Für die Endproduktion ist eine Integrationswerkstatt und eine Werkstatt für Behinderte Menschen (WfbM) in Süddeutschland beauftragt.

Die bald auf der Bestellseite von Nager IT erhältliche neue Maus unterscheidet sich nur optisch von ihren Vorgängern. Es wird von Weiß und Grün zu den Farben Rot und Schwarz gewechselt. Ich halte somit als einer der ersten die neuen Gehäusefarben in der Hand. Ansonsten sind für die nächste Zeit keine weiteren Änderungen an der Fairen Maus geplant. Die letzte größere Veränderung ist das jetzt standardmäßig verbaute Holzrad, statt einem Plastikrad. Zu jeder Maus, dessen Varianten sich nur durch die Farbanordnung von Gehäuse und Tasten unterschieden, gibt es optional noch die Möglichkeit eine dritte Taste beim Scrollrad einzubauen. Der Preis liegt für eine Maus bei 29,90 Euro sowie 3 Euro Versandkosten und optional nochmal 3 Euro mehr für die dritte Maustaste. Laut Nager IT sind mit einer dritten Maustaste keine Nachteile gegenüber dem Holzrad ohne Tastenklick bekannt. Der kleine Mehrpreis ergibt sich aus einer Aufwandspauschale für Änderungen am Gehäuse und der Leiterplatte.

Ich hatte mich bei meiner Maus für ein schwarzes Gehäuse und roten Maustasten entschieden. Geliefert wird die Faire Maus aus Bichl in einem kleinen Kästchen aus 100% Recyclingpappe. Die (technischen) Merkmale: optische Kabelmaus, 1000 dpi, zwei Tasten, Scrollrad (mit optionaler dritter Taste) und einem USB-Anschluss für alle gängigen Betriebssysteme. In der Box befindet sich neben der Rechnung, bezahlt werden kann per Vorkasse oder Bankeinzug, ein kleines Infoblättchen mit Hintergrundinformationen zur fairen Computermaus von NagerIT e.V. sowie den Garantiebedingungen und Informationen zur richtigen Entsorgung. Die Maus an sich hat eine Größe von ca. 10 x 6 x 3,5 cm und fällt damit relativ klein aus. Die Tasten sind allerdings groß genug um auch von größeren Händen bedient werden zu können. Optisch sieht sie in den neuen Farben klasse aus! Meine Farbwahl mit roten Tasten und dem schwarzen Gehäuse finde ich optimal. Dazu das Scrollrad aus Holz zwischen den bordeauxroten Maustasten, das sieht schon ziemlich cool aus. Bei den Farben Grün und Weiß hätte ich mich wohl für eine komplett weiße Maus entschieden, denn das grüne Gehäuse und / oder grüne Tasten fand ich zumindest optisch nicht sonderlich ansprechend. Die eigentlich grüne Farbwahl sollte das „Faire“ der Maus unterstreichen. Optisch gesehen, sieht die Computermaus so aber um einiges schicker aus.

Die Maus liegt erstaunlich gut in meiner Hand. Zudem lassen sich die beiden Maustasten gut klicken. Auf meinem Mauspad mit festem Untergrund kratschen die Füßchen allerdings nicht ganz lautlos über die Oberfläche, sie lässt sich aber dennoch gut bewegen. Einzig das Scrollrad bereitet mir ein wenig Sorgen. Denn es lässt sich etwas hakelig drehen. Es funktioniert einwandfrei, doch das Drehen geht nicht ganz so leicht von der Hand, beziehungsweise dem Finger, als ich es von anderen Mäusen gewohnt bin. Am meisten Sorgen bereitet mir allerdings der Klick auf das Scrollrad. Diesen muss ich immer relativ weit hinten ansetzen, ansonsten macht es eben nicht „klick“. Es braucht etwas Übung um die „Klickstelle“ richtig zu treffen. Auf Dauer befürchte ich, dass sich mein Mausrad irgendwo verhakt. Aber laut Nager IT sind bisher keine Nachteile bei der dritten Maustaste bekannt, sodass ich derzeit davon ausgehen, dass es auch nach längerer Benutzung noch funktioniert. Ansonsten sitzt das Rad schön fest und die komplette Verarbeitung der Maus hinterlässt einen guten Eindruck. Aufgrund der fairen Produktion hat die Maus sogar extra eine grüne Sensor-Leuchte.

Fazit: Die Faire Maus von Nager IT ist nicht nur fair produziert und „made in brd“, sondern hinterlässt auch sonst einen guten Eindruck. Einzig das Scrollrad ist etwas hakelig und bei der dritten Maustaste macht es nicht immer auf Anhieb Klick. Durch die recht kleine Größe werde ich sie vorzugsweise an meinem Laptop benutzen. Zum Spielen eher nicht die erste Wahl, ist die Faire Maus für Büroarbeiten eine gute und grüne Wahl und eine faire Empfehlung!

Bestellt werden kann die Faire Maus direkt bei Nager IT. Dort gibt es zudem noch weitere und ausführliche Informationen zur fair produzierten Computermaus. Die neuen Farben sind auf der Bestellseite demnächst verfügbar.