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Die Debatte um eSports – Bald auch in Deutschland als Sport anerkannt


Der eSports boomt weltweit bereits seit einer ganzen Weile, doch auch in Deutschland ist der eSports-Hype inzwischen ausgebrochen. Immerhin wird der weltweite eSports-Umsatz auf 655 Mio. US-Dollar geschätzt, bis 2021 soll dieser sogar auf Milliardenhöhe ansteigen. Da wird auch Deutschland immer mehr mitgerissen. Immer mehr Profispieler kommen aus Deutschland, die sich bei internationalen Turnieren in den beliebtesten Videospielen wie League of Legends, Dota, FIFA und Co. messen und um Preisgelder in Millionenhöhe kämpfen. Trotz der steigenden Beliebtheit des eSports wurde er lange in Deutschland nicht als eigenständige Sportart anerkannt. Das soll sich nun jedoch laut Koalitionsvertrag ändern.

eSports wird immer wichtiger

Beim eSports messen sich die besten Gamer auf professionell ausgerichteten internationalen Wettkämpfen. 2017 konnten zu diesen Turnieren ganze 335 Millionen Zuschauer verzeichnet werden. Auch der Anteil der Deutschen, denen eSports ein Begriff ist, steigt. Inzwischen können fast 30% der Deutschen etwas mit eSports anfangen. Anhand dieser Zahlen lässt sich schnell erkennen, dass sich der eSports inzwischen zu einem weltweiten Phänomen entwickelt hat. Sogar traditionelle Sportteams wie der VfL Wolfsburg und der FC Schalke 04 haben bereits ihre eigenen Teams in der virtuellen Sportwelt unter Vertrag genommen. Auch TV-Sender wie Sky, ProSieben, SportEins und auch Anbieter von Live-Wetten jeglicher Sportarten haben  die wachsende Bedeutung des eSports erkannt und bieten Services auf diesem Gebiet an.

eSports an Schule und Universität

Bei all dieser Aufmerksamkeit in der Welt des Sports fragt man sich, warum der eSports in Deutschland bisher noch nicht als offizielle, eigenständige Sportart anerkannt wurde. Im internationalen Vergleich steht Deutschland hier anderen Ländern nach. In Norwegen wurde eSports bereits als Teil des Unterrichts aufgenommen. 2016 wurde an einem Gymnasium eSports als Wahlfach eingeführt. Neben Taktik und Teamfähigkeit stehen hier auch Fitness und mentales Training auf dem Lehrplan. Auch in China ist das Gamen im Schulunterricht kein Traum mehr, sondern bereits Realität. In Schweden und in Südkorea lassen sich inzwischen sogar Studiengänge finden, die einen zum Pro-Gamer im eSports ausbilden.

Sportliche Anforderungen im eSports

Inzwischen hat dies auch in Deutschland für Denkanstöße gesorgt. Bislang wurde behauptet, eSports sei kein Sport, schließlich würde der Spieler lediglich auf einem Stuhl vor dem PC sitzen. Inzwischen scheiden sich hierüber die Geister. Laut Sportwissenschaftlern führt ein eSportler 200 bis 300 Bewegungen pro Minute aus und erreicht eine Herzfrequenz von 180. In einer Welt, in der auch Schach als Sportart anerkannt und als Disziplin bei den Olympischen Spielen gespielt wird, wird schnell in Frage gestellt, inwiefern sich Schach vom eSports unterscheidet. Von beiden Spielen lässt sich sagen: Nur, wer körperlich und mental fit ist, kann lange auf einer Stelle sitzen und konzentriert bleiben. Das Training sowohl am, als auch abseits des PC-Tisches ist auch beim eSports unerlässlich.

Anerkennung auch in Deutschland

Diese sportlichen Ansprüche an den Gamer sollen jetzt auch in Deutschland offiziell anerkannt werden. Im Koalitionsvertrag der Union und SPD heißt es nun, dass eSports als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anerkannt werden soll. Zudem soll eine olympische Zukunft für eSports als Disziplin unterstützt werden. Bereits im vergangenen Jahr wurde der eSport-Bund Deutschland (ESBD) gegründet. Mit der Aussicht auf Anerkennung als olympische Disziplin stellt ein solcher Verband, der als unabhängige Instanz agiert, für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine wichtige Voraussetzung dar. Nach einer solchen Entwicklung bleibt es abzuwarten, ob bzw. wann eSports-Spiele Teil von Olympia sind.

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