- Deutscher Computerspielpreis (DCP) 2015 mit neuen – auch internationalen – Kategorien und neuen Kriterien
- Einbeziehung der Spielerinnen und Spieler durch Publikumspreis
- Preisverleihung am 21. April 2015 in Berlin
Berlin, 4. Dezember 2014: Die Träger des DCP haben vor dem Bundestagsausschuss Digitale Agenda die Neuaufstellung des DCP vorgestellt. Die beiden Verbände Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (BIU) und GAME Bundesverband der deutschen Games-Branche e.V. sowie das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) haben dabei gemeinsam die Bedeutung der Spielebranche für die Entwicklung der digitalen Wirtschaft in Deutschland hervorgehoben.
Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Digitale Spiele gehören heute zum Alltag von nahezu jedem zweiten Deutschen. So steigt der Umsatz der Games-Branche stetig, doch wir wollen einen noch größeren Teil der Wertschöpfung in Deutschland sehen. Der Deutsche Computerspielpreis ist dazu ein wichtiger Baustein, denn er zeigt eindrucksvoll die Leistungskraft der deutschen Games-Branche. Zukünftig können sich mit dem neuen Publikumspreis auch alle Spielerinnen und Spieler am DCP beteiligen. Die neue Innovationskategorie wird zeigen, welche kreativen Ideen in Deutschland entstehen. Wir freuen uns sehr, dass wir den Deutschen Computerspielpreis gemeinsam mit unseren beiden Partnern GAME und BIU in die nächste Generation führen konnten.
Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU: „Wir freuen uns sehr, dass die notwendige Überarbeitung des Deutschen Computerspielpreises erfolgreich gelungen ist: mit dem Publikumspreis und zusätzlichen internationalen Kategorien sowie der Stärkung der Fachjurys wird er digitalen Spielen nun besser gerecht. Der Einsatz des BMVI für eine Mittelaufstockung beim Deutschen Computerspielpreis ist zudem ein wichtiges Zeichen für die Zukunftsfähigkeit dieses Awards und unterstreicht seine Bedeutung als Förderinstrument des Bundes für die Computer- und Videospielbranche in Deutschland.“
Thorsten Unger, Geschäftsführer des GAME: „Der Deutsche Computerspielpreis in seiner neuen Form zeigt die vielen Variationen dieses spannenden und zukunftsweisenden Mediums und damit die Leistungsfähigkeit der deutschen Branche auf. Die einzelnen Kategorien stellen beispielsweise Gameplay oder Innovationskraft und damit die kreative Schaffenskraft in den Mittelpunkt und bieten den Einreichern eine bisher nicht dagewesene mediale Bühne. Zeitgemäße Vergabekriterien und die Ausweitung der Förderung von digitalen Spielen sind neben den nationalen und internationalen Kategorien für uns wichtige Bausteine des neuen Preises. Für den Einsatz und das persönliche Engagement unserer Partner bei der Entwicklung des neuen Preises sind wir sehr dankbar. Im Grundsatz sehen wir unsere Vorschläge weitestgehend umgesetzt und freuen uns, gemeinsam mit den Trägern den Award in den nächsten Jahren weiter zu entwickeln.“
Die Neuausrichtung des DCP im Überblick:
Die Kategorien
Der DCP wird zukünftig in bis zu 14 Kategorien vergeben. Dies soll die Vielfalt von Computerspielen besser abbilden. Neu sind dabei der Publikumspreis, drei internationale Kategorien sowie ein Sonderpreis der Jury, der jedoch nicht jedes Jahr verliehen werden muss. Die Kategorien sind im Einzelnen: Bestes deutsches Spiel, Bestes Kinderspiel, Bestes Jugendspiel, Bestes Nachwuchskonzept, Beste Innovation, Beste Inszenierung, Bestes Serious Game, Bestes mobiles Spiel, Bestes Gamedesign, Publikumspreis, Bestes Internationales Spiel, Bestes Internationales Multiplayer-Spiel, Beste Internationale neue Spielwelt sowie der Sonderpreis der Jury. Die Dotierung der einzelnen Kategorien wird zu Beginn des Bewerbungsaufrufs bekannt gegeben.
Die Kriterien
Um nominiert und ausgezeichnet zu werden, müssen die eingereichten Spiele qualitativ hochwertig sein. Das bedeutet, sie werden als kulturell wertvoll und/oder pädagogisch wertvoll und/oder innovativ bewertet und/oder sie bereiten Spielspaß.
Für eine Prämierung muss mindestens eines dieser vier Qualitätskriterien erfüllt sein, wobei eine Erfüllung mehrerer Kriterien in der Juryentscheidung einen Vorteil darstellen kann.
Die Jury
Die meisten Preise des DCP werden in einem zweistufigen System vergeben. Zunächst beraten zehn Fachjurys über die Nominierungen in allen Kategorien außer den Kategorien „Bestes deutsches Spiel“, „Sonderpreis der Jury“ sowie „Bestes internationales Spiel“. Hier nimmt die Hauptjury die Auswahl aus der Gesamtheit aller eingereichten Spiele vor. Die Fachjurys können jedoch Empfehlungen für diese Kategorien aussprechen. Der „Publikumspreis“ wird durch die unmittelbare Beteiligung der Öffentlichkeit vergeben. Jeweils zwei Mitglieder jeder Fachjury sitzen gleichzeitig auch in der Hauptjury, die aus 30 Personen besteht. Die Hauptjury entscheidet über die abschließende Preisvergabe. Die Entscheidungen fallen in jeder Kategorie mit einer 2/3-Mehrheit der anwesenden Juroren.
Finanzierung
Die Bundesregierung sieht den DCP als ein wichtiges Förderinstrument der digitalen Spielewirtschaft. Aus diesem Grund beabsichtigt das BMVI die Mittel von 250.000 Euro im Jahr 2014 auf 450.000 Euro im Jahr 2017 anzuheben. Die Verbände werden auch in Zukunft einen erheblichen Finanzierungsanteil leisten.
Grundlagen des DCP bleiben unverändert
Trotz vieler Neuerungen bleibt die qualitative Basis des DCP unverändert. Die ausgezeichneten Spiele müssen wie in den Vorjahren qualitativ hochwertig sein. Außer in den Internationalen Kategorien und beim Publikumspreis müssen die Spiele auch in Zukunft zum überwiegenden Teil, d.h. in der Regel zu über 80 Prozent, in Deutschland produziert worden sein. Außerdem müssen die Preisgelder wie in der Vergangenheit auch dafür verwendet werden, wiederum qualitativ hochwertige Spiele zu produzieren.
Der Deutsche Computerspielpreis wird seit 2009 vergeben. Im März 2014 war die Zuständigkeit für den Preis von der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) in das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) übergegangen. Dies war Anlass für die Neuaufstellung des Preises.
Die Preisverleihung des DCP findet im jährlichen Wechsel in München und Berlin statt. Im kommenden Jahr findet die Preisverleihung gemeinsam mit der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH am 21. April 2015 in Berlin statt.
Über den Deutschen Computerspielpreis
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), die Branchenverbände BIU und GAME sowie die Stiftung Digitale Spielekultur vergeben den Deutschen Computerspielpreis (DCP) auf der Grundlage einer unabhängigen Juryentscheidung. Der Preis wird seit 2009 vergeben, um die Entwicklung qualitativ hochwertiger, innovativer sowie kulturell und pädagogisch wertvoller Computer- und Videospiele „Made in Germany“ zu fördern. Ein weiteres Kriterium das über die Prämierung entscheidet, ist zudem Spielspaß. Der DCP wird ab 2015 erstmals in bis zu 14 Kategorien vergeben, um die Vielfalt von Computerspielen genauer abzubilden. Neu sind dabei nicht zuletzt der Publikumspreis, drei internationale Kategorien sowie ein Sonderpreis, den die Jury jedes Jahr verleihen kann. Die Preisgelder werden je zur Hälfte vom BMVI und den Branchenverbänden zur Verfügung gestellt. Ausgewählt werden die Preisträger von einer unabhängigen Jury aus Wissenschaftlern, Vertretern der Medienpädagogik, des Jugendmedienschutzes, der Politik, der Fachpresse und der Spielebranche. Weitere Informationen im Internet unter www.deutscher-computerspielpreis.de.
Über den BIU
Der BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. ist der Verband der deutschen Computer- und Videospielindustrie. Der Verband repräsentiert mit seinen 19 Mitgliedern über 85 Prozent des Marktes für digitale Spiele in Deutschland und ist beispielsweise Veranstalter der gamescom. Als kompetenter Ansprechpartner für Medien sowie politische und gesellschaftliche Institutionen beantwortet der BIU alle Fragen rund um das Thema Computer- und Videospiele, Weitere Informationen auf www.biu-online.de.
Über GAME
Der GAME – Bundesverband der deutschen Games-Branche e.V. ist der größte Branchenvertreter der deutschen Unterhaltungssoftware-Industrie. Der Verband vertritt mehr als 75 Unternehmen aus der deutschen Games-Branche, darunter bedeutende deutsche Onlineportale, große Publisher aus dem PC- und Konsolenspielbereich und andere Unternehmen der Branche.
Der Verband setzt sich insbesondere für eine Verbesserung des Marktstandortes Deutschland für die aufstrebende Computerspielewirtschaft und die Verbesserung von deren Image ein. GAME engagiert sich insbesondere in den Bereichen Jugendschutz-, Verbraucher-, und Datenschutz sowie Urheberrecht und eCommerce. Außerdem setzt sich der Verband für eine stärkere Förderung von Branchenteilnehmern im Bereich Förderung & Finanzierung und eine Vernetzung der Mitglieder untereinander ein.
GAME ist seit 2008 als einziger Interessenvertreter der Branche Mitglied der Sektion Film und audiovisuelle Medien (ihrerseits Mitglied des Deutschen Kulturrats) und ist Gesellschafter der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Weitere Informationen auf www.game-bundesverband.de.
Über die Stiftung Digitale Spielekultur
Die Stiftung ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur und der Branchenverbände BIU und GAME. Ziel der Stiftung ist es, die Akzeptanz und Relevanz digitaler Spiele in der Gesellschaft zu steigern. Zu diesem Zweck initiiert, unterstützt und fördert sie Projekte aus den Bereichen Kultur, Bildung, Ausbildung, Medienkompetenz, Jugendschutz und Games-Forschung. Das größte Projekt der Stiftung ist der Deutsche Computerspielpreis. Die Stiftung leitet das Awardbüro und koordiniert die Ausrichtung der Preisverleihung. Weitere Informationen im Internet unter www.stiftung-digitale-spielekultur.de.
Ich bin mitlerweile, vor allem aufgrund der Erfahrungen der GameStar Redakteure mit der Jury des deutschen Computerspielpreises, diesem etwas skeptisch gegenüber eingestellt.
Ein Wunder, dass es Crysis 2 damals geschafft hat.