Wenn Menschen auf Monster treffen, dann ist auf alle Fälle Spektakel garantiert! Dass dabei nicht nur Furcht geboten ist, bewies das PLAY19 Creative Gaming Festival vom 14. bis 17. November in Hamburg.
Unter dem Motto „Of Monsters and Games” bot PLAY19 ein umfangreiches und abwechslungsreiches Festivalprogramm – und brachte dabei Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen zusammen, die sich für eine kulturelle und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Games begeistern. Gaming-Enthusiasten, Eltern und Kinder, Medienwissenschaftler, Pädagogen, Spiele-Entwickler oder Kunstschaffende konnten gemeinsam spielen, diskutieren, programmieren, sogar bügeln – und nicht zuletzt ausgiebig feiern!
Dazu luden etwa 19 Workshops und Fortbildungen, Exkursionen zu Hamburger Unternehmen der Games-Branche, spannende Impulsvorträge und Diskussionsrunden ein, in denen unterschiedlichste Facetten der Gaming-Kultur beleuchtet wurden. So konnten Teilnehmer in Workshops lernen, wie Monster in Spielen vertont werden oder wie Spiele durch künstliche Intelligenz ein Gefühl der Angst schaffen können. Wie menschliche Emotionen zu Monstern werden, vermittelte der Impulsvortrag der Entwickler des preisgekrönten Spiels Sea of Solitude. Auf der PLAY Couch wurde diskutiert, wie monströs (und monströs wichtig) Communities sein können oder wie Game Designer ihre Ideen für neue Spiele finden. Abends sorgten Rock & Wrestling mit einer monströsen und auch interaktiven Wrestling Show sowie die PLAY Party für die entsprechend ausgelassene Stimmung beim Festivalpublikum.
„Mit PLAY19 wollten wir einen herrschaftsfreien, offenen Raum schaffen und zivilgesellschaftliches Zusammenkommen ermöglichen. Unser Plan ist aufgegangen“, resümiert Andreas Hedrich, Mitglied der Festivalleitung von PLAY19. „Mit PLAY schaffen wir nun bereits im zwölften Jahr eine Plattform für die kreative Auseinandersetzung mit digitalen Spielen. Unser Dank gilt allen Protagonisten, die uns dabei unterstützen. Den Institutionen, die PLAY ermöglichen, dem grandiosen Team, aber vor allem allen Festivalbesuchern, die PLAY mit ihrer Leidenschaft und Begeisterung für Games-Kultur bereichern und eine gleichermaßen offene und familiäre Atmosphäre schaffen.“
Eine entscheidende Stimme hatten die PLAY19-Besucher auch bei der Vergabe des europäischen Creative Gaming-Awards. Der Publikumspreis ging in diesem Jahr an „Grave Call“ von Totally Not A Game Studio aus Schweden, bei dem die Festivalgäste lebendig – und mit lediglich 10% Handy-Akku – in einem Sarg begraben wurden und in einem kooperativen Spiel gemeinsam mit einem Mitspieler den Ausweg finden mussten.
Den von einer Fachjury verliehene Award für den Most Innovative Newcomer erhielt „Pile Up“ von Seed by Seed aus Frankreich, in dem sich vier Spieler in der Form von Karton-Boxen einen Weg durch eine cartoonartige Spielwelt bahnen. Als „Most Creative Game“ wurde nach angeregter Diskussion „Welcome to Elk“ ausgezeichnet. Triple Topping Games aus Dänemark überzeugten die Jury mit ihren tiefgründigen Geschichten, die aus dem wahren Leben stammen – und in einem liebevollen Point-and-Click-Adventure in einer kreativen Spielwelt nacherzählt werden. Einen Eindruck der drei Titel durften sich Festivalbesucher selbstverständlich im Rahmen der PLAY-Ausstellung machen, in der 27 besonders kreative Games auf Konsole, PC und in VR das Publikum begeistert an die Controller fesselten.