Die Wirtschaftssimulation Spacebase Startopia erhält den bisher höchsten Betrag für Computec-Medialeistungen: 300.000 Euro. Das in der deutschen Games-Landschaft einmalige Förderprogramm geht nach personellen Veränderungen weiter wie bisher. Im Gremium entscheiden mit Christian Müller und Wolfgang Fischer zwei neue Mitglieder über die Vergabe.
Erst 18 Jahre alt und schon ein Klassiker: Startopia. Nach der Veröffentlichung gelangte das Videospiel auf die Shortlist für den BAFTA PC Game of the Year. Der Münchner Entwickler Realmforge Studios hat das Spiel neu aufgelegt und modernisiert: Unter dem Namen Spacebase Startopia können die Spieler/-innen eine eigene Weltraumbasis auf- und ausbauen. Das Ziel besteht darin, Aliens als Touristen zu gewinnen. Es gibt galaktischen Handel und bei vielfältigen Unterhaltungsmöglichkeiten kommen auch Alien-Besucher auf ihre Kosten. Die Grafik ist modern, die Spielmodi wurden erweitert. Spielbar ist es erstmals auch auf Konsole. Das Terraforming kommt in 3D und der Humor der KI VAL ist noch abgründiger als je zuvor.
Der FFF Bayern hat die Entwicklung des Prototyps mit 120.000 Euro und die Produktion des Games mit 500.000 Euro gefördert. Mit der Förderung des FFF war die Voraussetzung gegeben, sich für das Computec-FFF-Förderprogramm für Medialeistungen zu bewerben.
Seit Ende 2015 gibt es eine Vereinbarung zwischen dem FFF Bayern und der Fürther Verlagsgruppe Computec Media, die die bis dahin rein staatliche Gamesförderung um eine Förderung aus der Privatwirtschaft in Form von Medialeistungen ergänzt. Ziel des Abkommens ist es, den Bekanntheitsgrad von geförderten Games zu steigern und ihnen die Positionierung in diesem umkämpften Markt zu erleichtern. Ins Leben gerufen wurde das Programm vom damaligen Verlagschef Hans Ippisch, der seit Juni 2019 Europa-Chef des neuen Konsolenherstellers Intellivision (Amico) ist.
Durch seinen Weggang hat es im dreiköpfigen Gremium, das über die Vergabe entscheidet, personelle Veränderungen gegeben: Ippischs Nachfolger ist Christian Müller, seit 2019 Chief Operating Officer der Computec Media in Deutschland. Zusätzlich koordiniert er als Co-Head des Innovation Council der Marquard Media Group AG die länderübergreifende Zusammenarbeit mit Marquard Media Polen und Ungarn im Geschäftsmodell-Innovations-Bereich. Ebenfalls neu im Gremium: Wolfgang Fischer, früher Chefredakteur von PC Games und seit Anfang 2018 Leiter der Abteilung Creation & Services der Computec Media in Deutschland.
Nach wie vor sitzt im Gremium als Vertreterin der bayerischen Gamesförderung Dr. Michaela Haberlander vom FFF Bayern. Das Gremium hat entschieden, Spacebase Startopia mit Medialeistungen im Wert von 300.000 Euro zu unterstützen.
Die Realmforge Studios GmbH mit Sitz in München wurde im Jahr 2008 gegründet. Sie entwickelt Spiele mit Fokus auf die Sparten Simulation und Strategie für den internationalen Markt. Bisher hat sie sechs Vollpreisspiele herausgebracht, die in mehr als zehn Sprachen übersetzt und weltweit digital sowie im Retail-Handel vertrieben wurden. Alleine auf der Digitalplattform Steam sind mehr als 1,5 Millionen Kopien der Realmforge-Spiele im Umlauf.
Neun Games haben diese Unterstützung bisher bereits in Anspruch nehmen können: Shift Happens (Klonk UG) mit Medialeistungen im Wert von 100.000 Euro, Das Tal (Fairytale Distillery) im Wert von 50.000 Euro, Subsiege (Icebird Studios) im Wert von 150.000 Euro, Steampumpkins (United Soft Media Verlag) im Wert von 80.000 Euro, Can’t Drive This (Pixel Maniacs) mit Medialeistungen im Wert von 200.000 Euro, Townsmen VR (HandyGames) mit Medialeistungen im Wert von 150.000 Euro, Pretzel Land (GamesInFlames) mit 100.000 sowie Virtual Surfing (Waveor) und Die Legenden von Andor (USM) mit jeweils 80.000 Euro.
Mittlerweile wurden Medialeistungen im Wert von insgesamt 1.290.000 Euro bewilligt. Medialeistungen im Wert von 2.040.000 Euro stehen noch zur Verfügung.