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Before Watchmen 8: Crimson Corsair – Rezension

Before-Watchmen-8_Crimson-Corsair_CoverDieser letzte der insgesamt acht von Mai bis Dezember erschienenen Paperbacks behandelt drei Nebencharaktere aus Allan Moores Universum der Watchmen, wobei die titelgebende Figur des Crimson Corsair nur knapp die Hälfte des Gesamtsinhalts von 148 Seiten einnimmt. Dazu gibt es noch die deutschen Ausgaben des US Einzelhefts Dollar Bill #1, sowie des Zweiteilers Moloch #1 – #2. Gastautor michidiers mit seiner letzten Watchmen Rezension auf TopFree.de:

Dass hier gleich drei Nebenfiguren in einen abschließenden Sammelband gesteckt worden sind, erscheint mir durchaus sinnvoll. Warum allerdings auf dem Cover kein Hinweis darauf besteht, ist mir ein kleines Rätsel. Ob es wohl daran liegt, dass der wohlklingende Name Crimson Corsair in Verbindung mit dem Haupttitel Before Watchmen und dem meisterhaften Cover einfach für sich allein stehend besser wirken? Keine Ahnung, vielleicht hätten die Charaktere aus den beiden Füllgeschichten wohl nur gestört, oder gar potentielle Käufer abgelenkt.

Dabei haben Dollar Bill und Moloch eine solche zweitrangige Behandlung überhaupt nicht verdient. Sie sind – wie auch die oben schon angesprochene Piratensaga – in Alan Moores Meisterwerk zwar nur kleinere Mosaiksteine, jedoch würde das Werk ohne diese dem Leser nicht richtig entfalten können. Einfach gesagt: es würden wichtige Teile eines riesigen Gesamtbildes fehlen.

Die Autoren Michael Straczinsky und Len Wein informieren in diesem Band den Leser mit interessanten Hintergrundmaterial vor allem zu Dollar Bill und Moloch, halten daher die Geschichten auch wohl bewusst als Biografie von der Kindheit bis zum Tod. Dabei verbinden sie diese an einigen Stellen aufschlussreich mit Mores Hauptwerk, sowie auch mit anderen Before Watchmen-Ausgaben, bzw. dem Kinofilm. Die zeichnerische Umsetzung ist sehenswert, passt sich der Zeit und den jeweiligen Geschehnissen in den Storys verträglich an.

Crimson Corsair ist dagegen eine reine Gruselgeschichte, die ganz in der Tradition der alten EC Horrorcomics aus den 50er Jahren geschrieben und gezeichnet ist. Und gerade auf den ersten Seiten kommt dann auch wirklich ein Gänsehautgefühl auf. Die Story hat nur ein Problem: sie ist zu lang! Gruseliges Schaudern im Comic entfaltet sich bei Geschichten wie die, die in EC-Manier gehalten sind, eher nur auf wenigen Seiten, was Anfangs auch geschieht. Aber je weiter die Story fortschreitet, je verworrener und rüder wird sie. Über jede Kritik erhaben hingegen hier das Artwork, das während der Story mit spannenden Veränderungen in Colorierung, Stil und Tusche aufwartet. Verbindungen mit dem Hauptwerk sind in dieser Geschichte aber kaum zu verzeichnen.

Fazit: Ein Sammelband mit Licht und Schatten, er versorgt aber gerade in Hinblick auf Dollar Bill und Moloch den Leser mit interessanten Zusatzinformationen.

Rezension von michidiers, Oldenburg

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