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Atari Mini Pong Jr im Test

Da ist das Ding! Vor einem Jahr in den USA erschienen, dauerte es hierzulande fast noch ein Jahr, bis es erhältlich war. Die Rede ist von Atari Mini Pong Jr von Unis. Die eigenständige Mini-Konsole war mir immer zu teuer, dennoch wollte ich sie haben. Jetzt ist sie da und hier der Test.

Teurer Spielspaß

Stolze 149 US-Dollar (rund 130 Euro) kostet Atari Mini PONG Jr. by UNIS bei Arcade1Up. Und das ist noch der günstigste Preis! Allerdings wird nur innerhalb der USA und nach Kanada geliefert. Der deutsche Vertriebspartner KMS Handels GmbH bietet Atari Mini Pong Junior Arcade Klassiker von UNIS Technology für stolze 236,81 Euro an. Hinzu kommen noch 6,95 Euro an Versandkosten, macht summa summarum 243,76 Euro inklusiver Mehrwertsteuer. Ein stolzer Preis für eine Konsole, die bis auf den Klassiker Pong nichts anderes kann. Bei eBay bietet KMS den Mini Pong sogar für 272,33 plus Versand an.

Immer wieder beobachtet und bis vor Kurzem hierzulande erhältlich, war mir diese Mini-Pong Variante immer zu kostspielig. Dennoch konnte ich es nicht lassen und beobachtete den Mark. So habe ich jetzt über eBay Kleinanzeigen eine ergattern können. Zu einem Preis von 150 Euro, dem wirklich Maximalem was ich dafür ausgeben wollte. Immerhin wurde mir dabei noch ein Lithium-Ionen Akku (Typ 18650) beigeliefert. Denn dieser ist von Hause aus trotz des hohen Verkaufspreises nicht mit dabei. Einziges Manko: Der Verkäufer war kein Sammler und hatte keine OVP + Anleitung + original Kabel mehr. Immerhin reicht ein normales USB-C-Kabel aus sowie entsprechendes Ladegerät (Input 5V, 3A) aus.

Der Atari Pong Junior

Also bekam ich das „nackte“ Gerät geliefert. Gut verpackt. Gut: Der Zustand. Nicht gut: Das Gerät ist fehlerhaft zusammengesetzt, sprich am normalen USB-Port ist das Plastikgehäuse leicht eingedrückt und nicht bündig. Sieht nicht optimal aus, ändert aber nichts an der Funktion. Laut dem Verkäufer war dies von Anfang an so. Gut, diese Konsole wollte ich trotz den relativ hohen Preises wirklich mal zum Spielen zu zweit besitzen.

Ansonsten funktioniert alles einwandfrei. Auf der Konsole war zudem bereits die neueste Firmware installiert, die der Vorbesitzer bereits aufgespielt hatte. Akku war halb aufgeladen, los geht es!

Die Maße von 15 x 7,7 x 30 cm passt überall hin. Ob auf den Tisch oder den Schoß. Das Gewicht liegt bei rund 770 Gramm ohne und rund 910 Gramm mit Akku. Viele Funktionen bietet die Konsole nicht. An der Seite ist ein Knopf zum Lauter und Leiser stellen des Sounds, ein Menu-Knopf und einer zum An- und Ausschalten. Fertig. Die Spieler haben jeweils auf ihrer Seite einen Button und natürlich das typische Pong-Paddle zum Drehen. Das besteht zwar alles aus Plastik, wirkt aber nicht so, als würde es sofort auseinanderbrechen – wäre ja auch schlimm genug. Das eigentliche Spielgeschehen wird auf einem 7,9 Zoll-Display in der Mitte dargestellt. Dieses nimmt den meisten Platz der Konsole ein. Die Darstellung ist klar und deutlich – wäre ja auch schlimm genug, wenn nicht. Mit einem Druck auf den seitlichen Menu-Knopf gelangt man in das Optionsmenu. Die Einstellungen beschränken sich auf die Spiellänge bis zum Sieg (1-99), die KI-Stärke und noch einmal die Lautstärke. Leider lassen sich Hintergrundmusik und Soundgeräusche nicht separat regeln. Zudem wäre eine Displayhelligkeitseinstellung wünschenswert, zumindest um eventuell mal etwas Akku zu sparen, wenn das Gerät nicht am Strom hängt.

Gameplay

Das Gameplay ist simpel und entspricht dem Klassiker von damals. Zwei Striche, ein viereckiger Ball und man versucht diesen durch Drehen des Paddles auf die andere Seite zu bringen. Quasi Tennis für Arme. Nein, ehrlich gesagt sehr faszinierend wie viel Spaß ein so simples Spiel machen kann, das zumindest mir heute noch sehr viel Spaß bereitet. Ich mag diese Einfachheit. Optisch aufgehübscht wurde diese Pong-Variante durch ein paar „Pixelspritzer“, wenn der Ball den Schläger berührt. Dazu gibt es eine seitlich angelegte Spielanzeige, die dem original entspricht. Allerdings guckt man aufgrund der vorne und hinten angelegten Knöpfe für die Spieler eher von vorne bzw. hinten auf das Display. Ist das Akku eingelegt, wird noch auf der anderen Seite eine Akkuanzeige eingeblendet. Dieser muss dem Lithium-Ionen-Akku Typ 18650 entsprechen. Das Gute: Er lässt sich in der Konsole aufladen. Das Kuriose: Im Batteriefach ist Platz für drei Akkus, aber nur einer wird verwendet. Die anderen zwei Plätze sind nicht verwendbar und entweder zur Zierde, mal dafür gedacht diese auch zu verwenden oder als Lagerfach für weitere Akkus. Man weiß es nicht! Obwohl übrigens 3A laut Angabe benötigt werden, hat mein 2,4 Ampere USB-Ladegerät (mit Überspannungs- und Überhitzungsschutz) den Akku vollständig und vernünftig aufgeladen. Ebenfalls lässt sich die Mini Pong-Konsole damit gut betreiben. Normalerweise solltet ihr bitte keine Netzteile mit zu wenig Ampere verwenden! Zu viel Ampere beim Netzteil sind hingegen egal, da sich das jeweilige Gerät immer so viel nimmt wie es benötigt. Allerdings werde ich mich dennoch nach einem neuen Netzteil bemühen, das (über) 3 Ampere liefern kann. Sicher ist sicher. Ehrlich gesagt, hatte ich einfach in meiner Netzteil-Wuselkiste tatsächlich kein besseres gefunden.

Unter der Haube läuft Android 4.4.2. Dafür muss man die Konsole noch nicht einmal hacken – wie unter anderem der Blogbeitrag von HunterDavis.com beweist. Was ist drin? Eine Mali-400 GPU. Ein ARM sun8i Prozessor mit 1,34 GHz und 500 MB RAM sowie noch 2 GB freier Speicherplatz. Das Spiel an sich ist einfach eine App auf Unity-Basis. Fertig. So simpel wie Pong ist dann mehr oder weniger leider auch diese neue Konsole. Preislich überteuert, da man einfach die Atari-Marke Pong mit kauft. Ein leider überteuertes Liebhaberstück für Fans.

Fazit

Atari Mini Pong Jr ist etwas für Sammler oder Fans des einfachen Klassikers Pong. Nicht umsonst gilt Pong als „Urvater der Videospiele“. Es ist einfach zeitlos schön. Minimalismus im Spiel, das dennoch eine Menge Spaß machen kann. Die Konsole an sich sieht im schwarzen Pong-Design schick aus. Die Paddles funktionieren und das Display ist sehr gut erkennbar. Meine Konsole hat leider ein optisches Manko (nicht ganz bündiges Gehäuse). Leider ist der Preis zu heiß. 230 Euro hierzulande und 130 Euro nur in den USA und Kanada sind einfach zu viel für ein Plastikgehäuse mit Display. Ohne das Update gab es sogar Probleme beide Paddles gleichzeitig vernünftig zu bedienen. So ist es jetzt wenigstens gut spielbar und ich hoffe einfach, dass diese Konsole lange hält. Alles andere wäre pure Geldverschwendung. Ein Stück für Pong-Liebhaber und vielleicht für Sammler. Oder für mich, einfach zum Haben und als Zweispielerkonsole für den Besuch (und mich).

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