MogelPower feiert in diesen Tagen ein doppeltes Jubiläum.
Vor zwanzig Jahren, im Winter 1993, arbeiteten die Leipziger René Meyer und Sven Letzel an einem Buch mit Tricks und Schummeleien zu Computerspielen.
Voll mit sogenannten Cheats, den Codewörtern also, die von den Entwicklern im Spiel versteckt werden. Im Falle der Not helfen sie, auch die stärksten Gegner zu besiegen, virtuelles Geld zu erhalten, im Autorennen alle Fahrzeuge freizuschalten oder Teile des Spielverlaufs zu überspringen.
Aus dem Erstling (der im Frühjahr 1994 erschien) entstand eine der erfolgreichsten und langlebigsten Serien der Computer-Literatur. Rund dreißig MogelPower-Bücher und fünf CD-ROM-Boxen haben sich viele hunderttausend Mal verkauft.
Und vor fünfzehn Jahren, im Winter 1998, entwickelten die beiden Autoren die Online-Version ihrer Sammlung. Auf www.mogelpower.de wurde vielleicht zum ersten Mal ein erfolgreiches Buch vollständig und kostenlos ins Netz gestellt.
Seitdem ist die Schummel-Datenbank auf Tricks für 28.000 Spiele gewachsen. Ausgedruckt wäre sie umfangreicher als die Brockhaus-Enzyklopädie in 24 Bänden. Hinzu kommen 5.000 gesammelte Komplettlösungen, von denen eine allein den Umfang eines ganzen Buches erreichen kann.
Abgedeckt wird jedes nur denkbare System. Vom Klassiker Atari 2600 aus den siebziger Jahren über Commodore 64 und Super Nintendo bis zu den allerneuesten Konsolen und natürlich dem PC werden Tricks und Lösungen angeboten.
Dank ihrer Kontakte zu Spiele-Entwicklern erhält die Redaktion viele Tricks aus erster Hand. Und mit ihrem Wissen über Programmierung vermag sie Schummeleien direkt einem Spiel entlocken.
Als Quelle zum Tüfteln und Testen steht eine der weltgrößten Sammlungen an Spielen zur Verfügung. Ursprünglich nur das Arbeitsarchiv von MogelPower, wird das Privatmuseum als „Haus der Computerspiele“ regelmäßig auf Messen und Festivals ausgestellt. Vor allem prägt es den beliebten Retrostand auf der Gamescom.
Vor diesem Hintergrund wurde MogelPower zum Markenzeichen für fundierte Angaben rund um Cheats, und www.mogelpower.de zu einer der beliebtesten Anlaufstellen für Spieler.
Heute ist MogelPower nicht nur eine der ältesten Adressen für Computerspieler. Sie ist eine der wenigen Spieleseiten aus der Frühzeit des Webs, die noch existieren – und dazu unter gleicher Leitung.
360 Millionen Mal wurden die Einträge im Laufe der Zeit angeklickt. Jeden Monat kommen weitere drei Millionen Abrufe dazu. Besonders gefragt: die Spielereihen „Grand Theft Auto“, „Die Sims“ und „Need for Speed“.
Die Geschichte von MogelPower:
www.mogelpower.de/ueber/geschichte/
Galerie der Ausstellung über 20 Jahre MogelPower auf der Gamescom 2013:
www.schreibfabrik.de/img/gamescom2013/mut.htm
Quelle Text und Bilder: Die Schreibfabrik / René Meyer
Diese Pflichtlektüre steht natürlich auch in meinem Bücherregal 🙂