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Batman: Damned – Rezension

Klappentext: Blutüberströmt torkelt Batman durch das nächtliche Gotham City und bricht in einer schmutzigen Gasse zusammen. Als er wieder zu sich kommt, erfährt er, dass der Joker ermordet wurde, und mehr und mehr verdichten sich die Hinweise darauf, dass Batman selbst es war, der seinen Erzfeind getötet hat. Doch daran fehlt ihm jede Erinnerung. Auf der Suche nach der Wahrheit trifft der Dunkle Ritter auf finstere Gestalten wie den Okkultisten John Constantine oder die irre Harley Quinn. Und dann offenbart sich ihm ein geradezu dämonisches Geheimnis aus seiner eigenen Kindheit … Die eigenständige Batman-Saga von Top-Autor Brian Azzarello (BATMAN: DARK KNIGHT III, HELLBLAZER), in atmosphärisch dichten Bilder inszeniert von Ausnahmekünstler Lee Bermejo (BATMAN: JOKER), ist eine düstere Mischung aus Roman noir und Horror-Krimi – erstmals in einem Band! Enthält die komplette Miniserie Batman: Damned 1-3.

Meinung

An Batman oder Supermann nagt schon seit geraumer Zeit dasselbe Problem, welches bei Spider-Man, Wolverine, Avengers von der Konkurrenz aus dem Hause Marvel ebenfalls besteht. All diese Serien haben sich durch eine jahrzehntelange Kontinuität ein enges narratives Korsett voller Altlasten geschaffen, in dem nur noch schmale erzählerische Freiräume bestehen. DC hat mit dem der Veröffentlichung des „Black Label“ mittlerweile gegengesteuert. Hierin werden Geschichten erzählt, die außerhalb der Chronologie und Beständigkeit der Hauptserien stehen, zudem in sich abgeschlossen sind und ohne tiefes Vorwissen gelesen werden kann. Als ein in die Jahre gekommener, mittlerweile ziemlich anspruchsvoller und „Comic – serienmüder“ Leser also eine gute Gelegenheit, einmal etwas über den Schwarzen Ritter zu lesen, was außerhalb des Mainstreams angesiedelt ist.

Der für die vorliegende Story verantwortliche Autor Brian Azzarello nutzt die ihm mit diesem Label eingeräumten Spielräume aus, oder anders gesagt: Er tobt sich rein erzählerisch richtig aus. In Batman Damned entsprechen sowohl die Widersacher, als auch die Partner nicht mehr dem, was wir aus der Vergangenheit von ihnen kennen. Ebenso besitzen die Eltern des jungen Bruce Wayne ungewöhnliche Seiten, die man wohl nie für möglich gehalten hätte. Das alles irritiert im ersten Moment, ist jedoch in Anbetracht der ungewöhnlichen Handlung durchaus passend. So ist Batman Damned auch keine Detektivgeschichte im üblichen Sinn, sondern wirkt eher wie ein irrer Alptraum, den Batman durchlebt, ohne dass er scheinbar das Ziel erreicht. Vielleicht kann man hier am ehesten von einer Mischung aus Horror-Thriller und Psycho -Triller à la David Lynch sprechen, wobei die eingestreuten, lakonisch-zynischen, semiphilosophischen Kommentare von John Constantine aus dem Off eine ordentliche Portion von Film Noir/Hardboiled Krimi beifügen.

Das im Realismus angesiedelte Zeichenwerk des begnadeten Künstlers Lee Bermejo unterstützt die schwermütige Grundstimmung der Story hervorragend. Sie ist äußerst düster, entbehrt gleichzeitig aufgrund der hervorragenden Panelaufteilung nie einer erforderlichen Dynamik. Lob: Ein glückliches Händchen hat der Verlag bewiesen, als er entschied, die Story in einem etwas größeren Format als das normale Heftformat zu veröffentlichen.

Fazit

Diese alptraumhafte Achterbahnfahrt des Grauens durch die düstere Gegenwart von Batman und Gotham City, sowie durch die kaum bessere Kindheit von Bruce Wayne, ist nicht ohne Grund bei Lesern und Kritikern ein heiß diskutierter Aufreger. Und das liegt nicht nur daran, dass unser Held sich auf einem großen Panel uns Leserinnen und Lesern splitternackt zeigt … allerdings nur von hinten.

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