Verfasst für eine Wuppertaler Broschüre über Nachhaltigkeit am 22.03.2017 – Jetzt neu im Archiv.
Ein Tretroller mit Elektromotor? Mittlerweile gibt es viele Roller, die dem Aussehen nach wie ein etwas überdimensionierter Tretroller daher kommen, mit Elektroantrieb. Meistens jedoch über einen Gashebel und teilweise komplett ohne Zulassung für den Straßenverkehr. Der emicro one vom Schweizer Hersteller micro geht einen anderen Weg. Er sieht nicht nur aus wie ein einfacher Tretroller, er ist auch zum Treten. Mit dem Unterschied, dass bei jedem Kick oder Anstoßen ein elektrischer Impuls ausgelöst wird, der den Motor startet. Das gibt einen Schub von bis zu 25 km/h. Man könnte den emicro one als Pedelec unter den Rollern bezeichnen.
Das praktische: Der Elektroroller von micro wiegt nur 7,5 kg. Dadurch lässt er sich einfach tragen und somit überall mit hin mitnehmen. Der im Trittbrett integrierte Akku hat eine Kapazität von 2.2 Ah bei 36 Volt und ist innerhalb von nur 60 Minuten über die Steckdose komplett aufgeladen. Mit einer Akkuladung kommt man je nach eingestelltem Fahrprogramm bis zu zwölf Kilometer weit. Diese Zahl habe ich bisher aber noch nie erreichen können. Die Programme sind: Eco Modus mit 250 Watt und 15 km/h, Standard Modus bei 250 Watt und bis zu 25 km/h sowie den Sport Modus mit 500 Watt und 25 km/h. Letzterer reicht je nach Strecke für gerade einmal rund acht Kilometer. Besonders, wenn man viel bergauf fährt. Hier schaltet sich der Motor nämlich automatisch ein und startet die Steigungsunterstützung. Hat man zuvor genug Schwung geholt, ist diese Unterstützung tatsächlich bemerkenswert. Mit einem Tretroller den Berg hinauf rollen, das kann nicht jeder.
Gefahren wird auf Gummirollen, ohne Federung. Das macht den Roller auf holprigen Untergrund zu einer ziemlich wackeligen Angelegenheit. Denn der emicro one ist definitiv mehr für glatten Asphalt geeignet.
Steht man das erste Mal auf dem Roller, ist Vorsicht geboten. Denn die Kraft, die der im Hinterrad verbaute Motor ausübt, ist gerade für Anfänger enorm. Ein fester Tritt, der Motor springt automatisch an und der Roller flitzt nach vorne. Das Besondere: Nicht nur durch Kick-Bewegungen lässt sich der Motor antreiben, sondern auch stehend durch ein geübtes vor- und zurückziehen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Gerade im Sport Modus bei 500 Watt ist die Antriebskraft groß. Wenn man sein Gewicht auf dem kleinen Roller nicht richtig nach vorne verlagert, kann es passieren, dass der Vorderreifen abhebt. Auf der Nordbahntrasse wäre dies nicht gerade von Vorteil. Allerdings gibt es trotz der Bewegungssteuerung noch ein weiteres Problem in Deutschland: Das Fahrzeug ist nicht für den allgemeinen Straßenverkehr zugelassen. Doch der Motor lässt sich auch über ein Schaltpedal an der Bremse, die zudem noch regenerativ ist, komplett abstellen, sodass sich der Roller als ganz normaler Tretroller fahren lässt. Anders als bei anderen Rollern mit Motor, funktioniert dies beim emicro one sogar sehr gut – der Roller lässt sich auch ohne Unterstützung sehr gut fahren. Mehr Spaß macht es natürlich mit …