Bereits seit November 2015 bin ich im Besitz des emicro one – elektro Scooter (Unboxing). Danach bot mir das Wetter noch einige gute Gelegenheiten zum Fahren, dank des zunächst milden Winters, bis ich heute zum ersten Mal in diesem Jahr wieder die Fahrt aufgenommen habe. Anders als bei „normalen“ E-Scooter setzt der Tretroller vom Schweizer Hersteller Micro auf eine neuartige Bewegungssteuerung. Tatsächlich habe ich dann erst heute die richtige Technik herausgefunden …
Der emicro one lässt sich nach dem Auspacken einfach mit dem mitgelieferten Schrauben- beziehungsweise Inbusschlüssel zusammenbauen. Denn einzig der Lenker muss noch montiert werden. Selbst für handwerklich etwas ungeschicktere, lässt sich dies einfach handhaben – sobald man die Lenkerstange mittig postiert hat. Das Auf- und Zuklappen funktioniert über einen Druck auf die blauen Schrauben. Die Lenkerstange lässt sich verstellen und mittels eines Spannhebels feststellen. Leider bietet das Teleskoprohr nur einen Druckknopf . Falls der Spannhebel nicht mehr ausreichend die Lenkerstange hält, wenn man sich darauf stützt, rutscht sie hinunter. Zumindest bei meinen ersten Testfahrten passierte dies, sodass ich die Lenkerstange nun immer mit dem Druckknopf fixiere. Ansonsten muss man auf jeden Fall mit einem passenden Inbusschlüssel die Schrauben nachziehen. Für eine Größe von ungefähr 1,70 m ist die Lenkerstange so auch recht passend. Für eine windschnittigere Fahrt, wäre eine niedrigere Position allerdings geeigneter.
Der Akku (36V, 2.2Ah, 82 Wh) lässt sich mit dem mitgelieferten Netzteil aufladen. Einfach in den Roller stecken – die Steckerbuchse ist allerdings nicht durch eine Kappe oder ähnliches geschützt – und die Leuchte des Netzteils wird rot. Sobald diese wieder grün ist, ist der emicro one vollständig aufgeladen. Die Ladezeit beträgt knapp eine Stunde. Mit insgesamt 7,5 kg ist der Scooter inklusive Akku recht leicht und vor allen Dingen gut zu tragen.
Bei den ersten Testfahrten habe ich den Scooter durch einen Stoß immer nur einen Impuls versetzt. Mit dem Fuß stößt man sich – wie bei normalen Tretrollern – ab und der Motor unterstützt die Fahrt mit einem elektrischen Schub bereits ab 5 km/h – bis maximal 25 km/h. Bisher hatte ich immer das Abstoßen genutzt, um die Motorleistung anzutreiben. Das war zuweilen recht anstrengend, aber immer noch einfacher als auf einem normalen Tretroller.
Als ich dann letzten Monat das obere Video ansah, wurde mir erstmal bewusst, dass ich die völlig falsche Technik nutze und habe heute erstmals die wirkliche „Motion Control“-Steuerung ausprobiert. Und? Genial! Wenn man die Anschub-Technik erst einmal raus hat, ist die Fahrt besonders auf geraden Strecken ein Highlight! Fahrspaß pur!
Allerdings muss auch gesagt werden, dass die Fahrt ziemlich holprig ist. Auf dem Gelände wo ich den emicro one nutzen kann, ist der Weg etwas uneben. Das holpert auf den 150 mm Reifen vorne und 120 mm hinten (in dem der Motor integriert ist) ganz schön. Auch wenn der Faltmechanismus etwas klappert, fühle ich mich sehr sicher. Die Verarbeitung und Qualität wirkt bisher wirklich sehr gut. Wie bereits beim Unboxing beschrieben, lässt sich der emicro one in drei Modi fahren. Nach den ersten Fahrten nutze ich nur noch den Sport Modus. Im letzten Jahr beim ersten „Langstrecken“-Test bin ich ca. 7 km gefahren. Durch ziemlich viele Bergauffahrten war die Akkuanzeige im Trittbrett dann bei einer LED, das noch 10 – 25% Ladebestand entsprechen soll. Weitere Langstrecken-Tests folgen! Übrigens: Der Motor lässt sich auch durch dreimaliges Betätigen der Bremse, die zudem regenerativ ist, ausschalten. Danach ist der emicro one auch als normaler Tretroller nutzbar. Ist der Akku mal leer, kann man immer noch gut weiterfahren. Ansonsten funktioniert die Bremse mit der elektronisch unterstützten Bremstechnik sehr gut.
Erstes Fazit: Kleiner Roller, große Wirkung! Handlich, gut tragbar und auf ebenem Geläuf sehr gut fahrbar. Mit der richtigen Fahrttechnik macht der emicro one richtig Spaß. Für kurze Strecken eine schöne Sache. Ist die Fahrbahn allerdings zu holprig, macht sich dies ziemlich bemerkbar und man wird etwas durchgeschüttelt. Ebenfalls ist der Preis mit knapp 1.000 Euro nicht ohne …
Weiterer Praxis(langzeit)test folgt!