Gastartikel von Christoph: Eigentlich sollte 2015 das Jahr der Retro VGS-Spielekonsole werden. Mit viel Tam-Tam kündigte man Features an, die Zockern älteren Semestern das Herz haben höher schlagen lassen: Spiele auf Cartridge (Pusten ist explizit erlaubt), keine Patches, keine Onlinefeatures und kein sonstiger Schnickschnack. Eben ganz so, wie es in den 80er und frühen 90er Jahren Gang und Gäbe war. Es fehlte eigentlich nur noch das entsprechende Kleingeld für die Massenproduktion. In Zeiten der Schwarmfinanzierung ist das aber ja kein Problem mehr.
Doch das Vorhaben endete in einem einzigen Desaster. Pünktlich zum Start der Kampagne war kein einziger Prototyp der Konsole fertig. Da das den Richtlinien von Kickstarter widersprach, wichen die Schöpfer kurzfristig auf Indiegogo aus und brachten die Kampagne ins Rollen. Der fehlende Prototyp und vor allem der hohe Preis schreckten dann aber fast alle potentielle Mitfinanzierer ab. Also stoppte man die Kampagne und musste sich auf Facebook und Co. jede Menge Häme und Kritik gefallen lassen.
Unter all den Kommentaren gab es aber eine ganze Menge konstruktive Kritik, die sich die Macher anscheinend zu Herzen genommen haben. Das betrifft in erster Linie die Kommunikation nach außen hin, die mittlerweile sehr viel runder funktioniert. Ebenso ging man den großen Kritikpunkt des Preises an, in dem man neue (billigere) Komponenten suchte und ins Gerät verbaute. Um sich von allen Altlasten zu entledigen musste dann auch ein neuer Name her und dank der Fürsprache von Coleco stand der neue Name Coleco Chameleon dann auch schnell in Stein gemeißelt.
Diesen Freitag gibt es dann den zweiten Startschuss für die Finanzierung des Projektes. Dieses Mal wird der Vorhang dann auch wie ursprünglich geplant bei Kickstarter fallen. Und zumindest eine Sache wissen wir jetzt schon: Das Chameleon wird deutlich günstiger, denn die Standardversion kostet nun nur noch 150$ (zzgl. Versandkosten).