StartLesen

Marvel Now: Avengers Paperback 4 – Gefahr aus dem Multiverse – Rezension

Marvel Now - Avengers Paperback 4 - Gefahr aus dem MultiverseNach den aufregenden Ereignissen des Events „Infinity“ haben die Rächer kaum Zeit zum Verschnaufen. Mit rasender Geschwindigkeit nähert sich der Erde erneut eine tödliche Bedrohung. Doch damit nicht genug: Einige AIM-Wissenschaftler haben ein Tor zum Multiverse geöffnet, aus dem nun allerlei Kuriositäten aus Parallelwelten und Zeitebenen auf die Erde stoßen, unter anderem eine bösartige Version der Rächer der ersten Stunde.

Es ist schon sehr komplex und verworren, was Autor Jonathan Hickman da den treuen Lesern der Avengers zumutet: Bedrohungen aus dem Weltall, Bedrohungen aus der Zukunft, aus der Vergangenheit und aus diversen Parallelwelten, hinzu kommen noch die fiesen Wissenschaftler von AIM. Und all das wird noch zeitlich verschachtelt erzählt. Ob das nicht ein wenig zu viel des Guten ist? Diese Entscheidung sei jedem Leser selbst überlassen. Allerdings muss ich für mich persönlich eingestehen, dass mir mittlerweile die Bodenständigkeit meiner Lieblingstruppe unter den Mavelteams ein wenig verloren gegangen ist.

Auch wenn zu Beginn auf vier Seiten eine nette Barbecue-Party auf dem Dach des Rächerturms stattfindet, um den Sieg über Thanos und Co. aus dem Event „Infinity“ zu feiern und im weiteren Verlauf der Geschichte die trottelig-bösen AIM-Wissenschaftler für ein klein wenig „Erdung“ sorgen: Es fehlen eindeutig die für die Rächer so wichtigen und traditionellen Soap Elemente, die Beziehungskisten und die netten, kleinen Dialoge und Sticheleien am Rande. Hickman geht kaum wie ein anderer zuvor an die Rächer heran. Auf jeder Seite merkt man es ihm buchstäblich an, wie engagiert er das Schicksal der Avengers behandelt, wie er modernes, serielles Erzählen in Comicform fast gravitätisch praktiziert. Doch bleibt hier einfach zu viel auf der Strecke, was die Rächer stets so ausmachte: der Sinn dafür, sich nicht immer allzu ernst zu nehmen – so, wie es z.B. wie Autor Brian Michael Bendis es praktizierte und lange Zeit frische, sich oft ändernde, aber nie komplizierte Erzählstrukturen aufbaute.
Hickman fordert den Leser. Mancher mag von seiner Art des Erzählens überfordert sein. Vielleicht wird man bei der Lektüre der Meinung sein, nicht alles so verstanden zu haben, wie der Autor es beabsichtigte. Ich für meinen Teil hatte mitunter arge Schwierigkeiten beim Verständnis der vielen sich überlagernden Ereignisse. Anderen Lesern mag es besser gelingen.

Auf drei Seiten gibt es übrigens noch eine wirklich sehenswerte Covergalerie mit insgesamt zwölf (!) Variantcover der US-Ausgabe #24, auf der tolle Adaptionen von bekannten anderen Coverabbildungen vergangener Tage zu bewundern sind.

Fazit: Die Rächer sind Kult und ich bin fast seit der Nummer #1 ein treuer Leser. Und ich weiß, dass die einzige Konstante bei den Rächern die Variante ist. Sprich: Alles wird sich eines Tages wieder ändern und die Serie wird neu ausgerichtet. Bis dahin überlege ich noch ein wenig, ob ich auch alles in diesem Paperback verstanden habe.

Avengers – Marvel Now!: Bd. 4: Gefahr aus dem Multiverse bei Amazon.de

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

* =